Im September zeigen sich wieder die Igelkinder in unseren Gärten und Parks. Diese kleinen, neugierigen Wesen sind meist im August geboren und machen nun ihre ersten Erkundungstouren. Doch Vorsicht ist geboten, denn die Jungtiere sind noch nicht so erfahren und geraten schnell in Schwierigkeiten. Die BN-Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu hat hilfreiche Tipps parat, um den kleinen Stacheltieren durch die Gefahren der Umgebung zu helfen.
Die Reise des Lebens für Igelkinder beginnt meist mit einer Tragzeit von etwa 35 Tagen. In dieser Zeit bringt die Muttertypically vier bis fünf Nachkommen zur Welt. Diese Tierchen sind Nesthocker, was bedeutet, dass sie nach der Geburt zwei Wochen lang blind und taub sind. Erst nach etwa drei Wochen verlassen sie ihr Nest, um die Umgebung zu erkunden, jedoch ohne ihre Mutter. Dies stellt eine entscheidende Lernphase dar, in der sie entdecken müssen, was essbar ist und was nicht.
Wachsamkeit ist gefragt: Igelkinder in Gefahr
Tagsüber kommen Igelkinder nur aus ihrem Nest, wenn sie dringend Hilfe benötigen, etwa wenn die Mutter nicht zurückkehrt. Daher ist es für Gartenbesitzer wichtig, auf die Sicherheit der kleinen Igel zu achten. „Wir müssen unsere Gärten igelfreundlich gestalten und Gefahrenquellen minimieren“, erklärt Silke Lotterbach von der BN-Kreisgruppe. So sollten Mähroboter unbedingt tagsüber und unter Aufsicht betrieben werden, da diese die kleinen Igel oft nicht wahrnehmen können und somit ein großes Risiko darstellen.
Besonders in städtischen Gebieten sind Autofahrer aufgefordert, aufmerksam zu sein. Die dicht besiedelten Umgebungen und unüberwindbare Zäune zwingen die Igel dazu, die Straßen zu überqueren. Der Bund Naturschutz hat aus diesem Grund empfohlen, Öffnungen in Zäunen zu schaffen, die mindestens 10×10 cm groß sind, um den Tieren einen sicheren Weg zwischen den Gärten zu bieten.
Ein naturnaher Garten mit einheimischen Pflanzen, wasserspeichernden Elementen und dichten Hecken fördert nicht nur die Lebensqualität der Igel, sondern auch vieler anderer Tiere. Igel lieben es, in unterirdischen Verstecken wie Laub-, Holz- oder Steinhaufen Unterschlupf zu finden. Zudem sind Komposthaufen beliebte Rückzugsorte für diese Tiere.
Wenn Sie Igel in Not sehen, ist es wichtig, ihnen eine fachgerechte Einschätzung und gegebenenfalls eine Erste Hilfe zu bieten. Detaillierte Informationen dazu finden sich hier.