Die Kirchenaustrittszahlen in Bayern zeigen 2024 eine überraschende Wende. Nach jahrelangen Negativrekorden tritt die Zahl der Austritte aus den Religionsgemeinschaften nun zurück. Laut einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) verließen bis zum 10. Dezember lediglich 16.454 Menschen die Kirche in München – ein Rückgang im Vergleich zu den 19.081 Austritten im Vorjahr. Auch in anderen großen Städten wie Nürnberg und Augsburg ist dieser Trend erkennbar. In Nürnberg verließen 5.040 Menschen die Kirche, während in Augsburg 2.992 Austritte gezählt wurden. Diese Zahlen deuten auf einen leicht moderierten Rückgang hin.
Örtliche Statistiken und ihre Bedeutung
Während die Austrittszahlen sinken, bleibt die Verteilung auf die Konfessionen unklar. Eine kleinere Zahl der Austritte wurde aus der evangelischen Kirche mit 54 Prozent und aus der katholischen Kirche mit 44 Prozent verzeichnet. 2022 hingegen stellte einen Negativrekord dar: Über 153.000 Menschen traten aus der katholischen Kirche aus. Dies geschah in einem Jahr, das durch skandalöse Missbrauchsvorwürfe geprägt war, wie die Deutsche Bischofskonferenz berichten kann. Im Jahr 2023 zählte die katholische Kirche in Bayern über 106.000 Austritte, was auf eine anhaltende Entfremdung der Menschen von der Kirche hinweist, wie auch die Statistik von neueranfang.online zeigt.
Diese Entwicklung ist Teil eines langfristigen Trends der Entfremdung von Glauben und Kirche. Einer aktuellen Umfrage zufolge beteiligen sich über 90 Prozent der getauften Katholiken nicht am Gemeindeleben. Zudem bleibt der Gottesdienstbesuch mit nur 4,3 Prozent auf einem historischen Tiefpunkt. Die Probleme, die viele Katholiken zur Abkehr führen, werden nun dringlicher denn je, und es bleibt abzuwarten, ob die Kirche in der Lage ist, ihre Mitglieder zurückzugewinnen oder zu halten.
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