Ein Überfall auf einen Geldtransporter hat in Großkarolinenfeld für Aufregung gesorgt und führt nun vor die Neunte Strafkammer des Landgerichts Traunstein. In einem Prozess, der die Öffentlichkeit interessiert, stehen ein Vater und sein Sohn vor Gericht. Der 29-jährige Sohn, der beim Überfall am Steuer des Geldtransporters saß, sowie sein 49-jähriger Vater, der im Hintergrund verwickelt sein soll, müssen sich verantworten.
Der Überfall fand statt, als der Geldtransporter der VR-Bank mit einer großen Summe von Bargeld beliefert werden sollte. An diesem Tag waren 600.000 Euro im Spiel. Als der Geldtransportwagen vorfuhr, wartete bereits ein weißer Mercedes Vito der Räuber. Zwei maskierte Männer stürmten auf den Transporter zu, verletzten den Geldboten und entwendeten einen Koffer mit 475.000 Euro. Es bleibt ein Rätsel, wo das Geld schließlich gelandet ist, denn die Beute blieb bis heute verschwunden. Der Mercedes Vito, der in die Tat verwickelt war, könnte laut Ermittlungen aus einer Firma stammen, in der der Sohn angestellt ist und wo auch sein Vater eine Rolle spielte.
Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf
Die polizeilichen Ermittlungen wurden direkt nach dem Überfall intensiviert. Ein Ermittlungsleiter von der Kriminalpolizei schilderte, dass der junge Angeklagte den Platz mit dem Geldboten kurzfristig tauschte – eine Strategie, die viele Fragen aufwirft. Nach dem Überfall wurden zahlreiche Beweise gesichert, Videos ausgewertet und Zeugen, inklusive des Geldboten, befragt. Interessante Details tauchten auf, als Unstimmigkeiten in den Aussagen der Geldtransportbesatzung festgestellt wurden.
Zudem wurde der 29-Jährige unter Observation gestellt und mehrmals mit verdächtigen Männern gesichtet. Der Mercedes Vito konnte schließlich einer Frau zugeordnet werden, deren Identität in den laufenden Ermittlungen noch aufgeklärt wird. Die Polizei fand den Wagen in der Firma des Vaters zum Zeitpunkt des Überfalls. Daten zeigten, dass er genau die Strecke fuhr, die mit der Tat in Verbindung stand.
Nach Durchsuchungen der Wohnungen von Vater und Sohn bleibt die Beweislage dennoch vage. Während beim Vater Waffen und Bargeld gefunden wurden, konnten beim Sohn keine direkten Beweise für seine Beteiligung am Überfall gesichert werden. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der Umstand, dass beide Angeklagten ihr Schweigerecht in Anspruch nahmen und sich nicht zu den Vorwürfen äußern wollten.
Der Verlauf des Verfahrens und die kommenden Erwartungen
Die Verteidigung der Angeklagten hatte beantragt, die Reihenfolge der Zeugenladung zu ändern, um das Anhören des Polizeisachbearbeiters zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Der Vorsitzenden Richterin Barbara Miller blieb jedoch bei ihrer Entscheidung, den Beamten zuerst aufzurufen, um dessen Ermittlungen zu klären. Die ersten Zeugen sollen in der nächsten Sitzung angehört werden.
Für die nächsten Tage sind intensive Verhandlungen angesetzt, insgesamt wurden zwölf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil wird für Mitte November erwartet, und die Augen der Öffentlichkeit sind auf den Ausgang dieses aufsehenerregenden Prozesses gerichtet. Das Gericht wird auch weiterhin alle relevanten Beweisstücke überprüfen und sicherstellen, dass die Ermittlungen sorgsam und gründlich abgeschlossen werden.
Das Interesse an der gesamten Thematik ist groß, nicht zuletzt wegen der summe von 475.000 Euro, die nach dem Überfall einer bestimmten Personengruppe möglicherweise zugeschrieben werden könnte. Die genauen Hintergründe und die Motivationen der Täter sind bislang unklar, aber während der Verhandlungen im Landgericht Traunstein könnten weitere Informationen ans Licht kommen. Verfolgen Sie die Details zu diesem Fall weiterhin auf www.traunsteiner-tagblatt.de.