Am Mittwochmittag sorgte ein technischer Defekt an der Seilbahn der Wehrtechnischen Dienststelle für Schutz- und Sondertechnik (WTD 52) in Schneizlreuth/Oberjettenberg für eine dramatische Situation. Eine Gondel mit 14 Personen blieb für rund sechs Stunden etwa 300 Meter unterhalb der Bergstation stecken.
Die betroffenen Personen wurden mit einem beeindruckenden Einsatz von mehreren Rettungskräften befreit. Zwei SAR-Hubschrauber des Transporthubschrauberregiments 30 aus Niederstetten sowie der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ aus Traunstein waren vor Ort, um die Bergung durchzuführen. Unterstützt wurden sie von insgesamt 20 Einsatzkräften der Bergwachten aus Bad Reichenhall, Freilassing, Teisendorf-Anger und Traunstein.
Bergung und Rettungsmaßnahmen
Die Rettungsaktion verlief erfolgreich, und alle Insassen konnten vor Einbruch der Dunkelheit gerettet werden. Die Personen wurden von der Kabine abgeseilt und mithilfe von Winden und Hubschraubern aus der Gondel geflogen. Hierzu hatten die Verantwortlichen der WTD 52 bereits eine Rettungsgondel mit Bergrettern von der Talstation in die Nähe der Unglücksstelle geschickt. Die Bergretter sicherten die Betroffenen in Rettungssitzen und seilten sie rund 170 Meter bis zum Fuß der Wand ab.
Die Ursache für den Defekt war ein sogenannter Seilüberwurf, bei dem sich das Zugseil über das Tragseil legte und ein Schwingen des Seils verursachte. Trotz regelmäßiger Wartung sind solche Störungen selten, können aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Direkt nach dem Vorfall wurde die Bergung durch den Betriebsleiter in Zusammenarbeit mit der Bergwacht eingeleitet. Die Gondel hatte sich in einer ungünstigen Position in großer Höhe festgefahren, was die Situation komplizierte.
Technische Details zur Seilbahn
Die Seilbahn der WTD 52 ist über 2.100 Meter lang und wurde 1965 in Betrieb genommen. Sie überwindet einen Höhenunterschied von 1.036 Metern und hat nur eine einzige Stütze, was sie zu einer besonderen Anlage macht. Die Spannweite beträgt 1.980 Meter. Eine interessante Funktion der Seilbahn ist, dass die Kabine schnell gegen ein Last-Gehänge ausgetauscht werden kann, um große Lasten zu transportieren. Maximal 15 Personen können in der Kabine befördert werden.
Das Seilbahnpersonal konnte den technischen Überwurf am Donnerstag selbstzeitig beheben. Aktuelle Prüfungen sind im Gange, um festzustellen, ob der Vorfall Folgeschäden an der Anlage hinterlassen hat. Eine Wiederaufnahme des Regelbetriebs wird voraussichtlich am kommenden Dienstag angestrebt, sofern keine Schäden festgestellt werden und die Ursachenforschung abgeschlossen ist.
Für detaillierte Informationen zu dem Vorfall und den Rettungsmaßnahmen sehen Sie den Bericht auf cityreport.pnr24-online.de.
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