In einer aufschlussreichen Veranstaltung zur Bedeutung des Katastrophenschutzes betonten mehrere lokale Persönlichkeiten die Dringlichkeit und Wichtigkeit effektiver Sicherheitsvorkehrungen in der Region. Anwesend waren unter anderem Bürgermeister Martin Bartlweber, der Hauptamtsleiter Benjamin Anweldt sowie Florian Appelt vom Landratsamt Traunstein, der sich intensiv mit den Themen Brand- und Katastrophenschutz beschäftigt.
Die Veranstaltung, die unter der Moderation von Gisela Sengl, der Vorsitzenden der Grünen-Landespartei, stand, hob die Herausforderungen hervor, die mit dem Klimawandel einhergehen. Sengl betonte, dass die Gemeinde auf die kommenden Wetterextreme vorbereitet sein müsse. Sie beschrieb ihre persönliche Erfahrung mit einem kürzlichen Hochwasser, bei dem die Feuerwehr schnell reagierte und somit Schlimmeres verhinderte. Diese positive Rückmeldung unterstreicht die Notwendigkeit gut ausgebildeter und ausgestatteter Feuerwehrkräfte vor Ort.
Kommunale Verantwortung und Katastrophenpläne
Der Bürgermeister machte deutlich, dass die Instandhaltung der Feuerwehr eine essentielle Pflichtaufgabe der Gemeinde sei. Er erinnerte an die kritischen Situationen bei Hochwasserereignissen, wo die Region durch effektiven Katastrophenschutz glimpflich davongekommen sei. Anweldt ergänzte, dass der Hochwasserplan der Gemeinde während der letzten Krise sehr gut funktioniert habe und die Bürger stets informiert wurden. Zudem stehen weitere Notfallpläne bereit, z.B. für den Fall eines Blackouts.
Florian Appelt erläuterte die rechtlichen Rahmenbedingungen, die in Katastrophenfällen zur Anwendung kommen, und verwies auf das Bayerische Katastrophenschutzgesetz, welches seit 1996 kontinuierlich weiterentwickelt wird. Die Einsatzleitung im Fall einer Katastrophe obliegt der Katastrophenschutzbehörde, die mit verschiedenen Gruppen wie der Örtlichen Einsatzleitung und dem Technischen Hilfswerk arbeitet, um die Rettungskräfte effizient zu koordinieren.
Prävention und Aufklärung
Ein zentrales Thema der Diskussion war die Prävention, die von den Bürgern selbst ausgehen sollte. Appelt empfahl die Nutzung der Warn-App NINA, die wichtige Informationen und Hinweise im Notfall bereitstellt. Er betonte, dass die Schutzmaßnahmen stets Vorrang haben sollten, und schilderte die Herausforderungen, die sich bei Evakuierungen ergeben. Vergangene Katastrophen wie die Schneekatastrophe 2019 hatten gezeigt, wie entscheidend gute Vorbereitungen für Sicherheit sind.
Auf die Frage nach der Aufarbeitung der Ahrtal-Hochwasserkatastrophe 2021 äußerte Appelt, dass Bayern möglicherweise besser aufgestellt sei als andere Bundesländer, wobei die Umstände vor Ort variieren können. Besorgnis äußerten einige Anwesende über den respektlosen Umgang von Passanten mit den Einsatzkräften. Berichte über Übergriffe und Beleidigungen veranschaulichen die Schwierigkeiten, die Feuerwehrleute im Einsatz erleben können.
Eine spannende Diskussion entstand über die wachsenden Bedrohungen durch „digitalisierte Katastrophen“, wie Hackerangriffe. Auch wenn dafür ein Masterplan fehlt, besitzt der Landkreis Maßnahmen zum Schutz vor Cyber-Angriffen.
In der Debatte über den Hochwasserschutz regte Gisela Sengl an, Maßnahmen zur Renaturierung von Flüssen umzusetzen, um den natürlichen Lauf des Wassers wiederherzustellen. Bartlweber bestätigte, dass die Alz zwischen Seebruck und Pullach in Hochwasserzeiten sicher großflächige Überflutungen absorbieren könne, was größere Schäden verhindere.
Ein weiterer bedeutender Aspekt der Veranstaltung war die Förderung des Ehrenamts. Andreas Dorn, ein pensionierter Lehrer, appellierte, junge Menschen bereits frühzeitig für Erste-Hilfe-Kurse und die verschiedenen Hilfsorganisationen zu begeistern, um die nötige personelle Unterstützung und Expertise für zukünftige Herausforderungen sicherzustellen.