Im Landkreis Traunstein sorgt der anhaltende Regen, der seit Freitag fällt, für erhebliche Herausforderungen. Bis zum Samstagnachmittag waren fast 100 Einsätze der Feuerwehr notwendig, wie Pressesprecher Hubert Hobmaier berichtet. Die Einsatzkräfte kämpften sowohl in den niederschlagsreichen Zonen im Norden und in der Mitte des Landkreises gegen steigende Wasserstände als auch im Süden, wo schneebedeckte Straßen zusätzliche Schwierigkeiten bereiteten.
„Wir hatten es mit vollgelaufenen Kellern, überfluteten Straßen und umgestürzten Bäumen zu tun“, erläuterte der Sprecher weiter, wobei insbesondere die Gemeinden Ruhpolding, Reit im Winkl und Siegsdorf stark betroffen waren. Hier waren die Feuerwehrleute oft stundenlang im Einsatz, um Schäden abzuwenden und notleidenden Bürgern zu helfen. Die Situation spitzt sich weiter zu, da Prognosen für die kommenden Tage nicht unbedingt Besserung versprechen.
Einsätze in Ruhpolding und Reit im Winkl
Bereits in der Früh wurde die Feuerwehr Ruhpolding alarmiert, nachdem ein Keller in einem Haus an der Seehauser Straße vollgelaufen war. Insgesamt musste die Feuerwehr Ruhpolding 14 Mal ausrücken, vor allem wegen der Wasseransammlungen in Gebäuden und auf den Straßen. Der Schneebruch zwischen Seehaus und Seegatterl führte zu einer Sperrung der Bundesstraße B 305, da bis zu 40 Bäume die Fahrbahn blockierten.
In Reit im Winkl waren die Einsatzkräfte ebenfalls gefordert: Sie sicherten den Dosbach mithilfe von Sandsäcken, um ein Überfließen zu verhindern. Hier fiel bis zu 80 cm Neuschnee, was den Verkehr zusätzlich behinderte. Mehrfach mussten die Feuerwehrleute auch umgestürzte Bäume beseitigen, was den Einsatz mit sich brachte, da die Straßen unpassierbar wurden.
In Inzell kämpften die Feuerwehrleute mit Wasser im Keller eines Anwesens, während gleichzeitig mehrere Einsätze zur Beseitigung von Bäumen, die auf die Straßen gefallen waren, stattfanden. Auch hier bewiesen die Einsatzkräfte großen Einsatzwillen und Professionalität, indem sie sich um jede Notsituation kümmerten.
Hochwasserschutz im Fokus
Besonderes Augenmerk lag auf dem Hochwasserschutz. In Grabenstätt mussten die Feuerwehrleute mobile Schutzmaßnahmen rund um den Mühlbach und den Hirschauer Bach errichten. Hier waren Sandsäcke im Einsatz, um Überflutungen vorzubeugen. Auch in Kirchanschöring wurde schnelles Handeln notwendig, als Oberflächenwasser in ein Wohnhaus eindrang und mit Pumpen abgepumpt werden musste.
Ein besonderes Ereignis war der Einsatz in Törring, wo ein Fahrzeug in einer überfluteten Unterführung stecken blieb. Die Feuerwehr rückte mit vereinten Kräften an, um das Auto zu bergen. Der Einsatz zeigt, wie eine kleine Unachtsamkeit im strömenden Wasser große Schwierigkeiten mit sich bringen kann.
Zusätzlich wurde in Trostberg ein umgestürzter Bauzaun gesichert und in einem Ortsteil waren die Feuerwehrkräfte stundenlang im Einsatz, um ein durch Regen eingedrungenes Wasser aus einem Keller abzupumpen. „Wir mussten mit zwei Pumpen arbeiten“, schilderte ein Einsatzteilnehmer den Aufwand. Hier machen sich die Folgen der Regenfälle besonders bemerkbar, da viele Keller vollgelaufen sind.
Die umfangreichen Einsätze zeigen nicht nur die Kraft des Wetters, sondern auch die herausragende Arbeit der Feuerwehrleute im Landkreis Traunstein. Sie sind den immer wiederkehrenden Naturgewalten ausgesetzt und leisten wertvolle Hilfe, wo sie nur können, sei es durch das Pumpen von Wasser, das Richten von umgestürzten Bäumen oder die Sicherstellung, dass die Bürger in ihrer Not bestmöglich unterstützt werden.
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