Traunstein

App-Fehler führt zu Bergrettung: Polen verirrt sich am Traunstein

Ein 43-jähriger Bergtourist aus Polen verirrt sich am Traunstein im Salzkammergut, nachdem er blind einer unmarkierten Route aus seiner Handy-App gefolgt ist, und muss unter dramatischen Umständen von 13 Bergrettern gerettet werden – ein erschreckendes Beispiel für die Gefahren von unzuverlässigen Navigations-Apps!

Ein Vorfall im malerischen Salzkammergut hat die Gefahren unmarkierter Wanderwege erneut ins Rampenlicht gerückt. Ein 43-jähriger Tourist aus Polen wollte den beeindruckenden Traunstein bei Gmunden erklimmen und verließ sich dabei auf seine Handy-App, die ihm einen nicht offiziell gekennzeichneten Abstieg vorschlug. Das Resultat war eine abenteuerliche und potenziell gefährliche Situation, aus der er nur mit Mühe gerettet werden konnte.

Am Samstag, dem 7. September, machte sich der Mann frühmorgens auf den Weg. Zunächst durchquerte er den recht populären Hans-Herner-Klettersteig, bevor er den anspruchsvolleren Traunsee-Klettersteig in Angriff nahm. Nach einer Rast auf dem Plateau des Traunsteins entschied er sich, den unmarkierten ‚Zierlersteig‘ zu nehmen, der in seiner App angezeigt wurde. Dieses Wegstück war jedoch nicht nur unmarkiert, sondern auch für ungeübte Wanderer schwer zu finden, was zu seiner misslichen Lage führte.

Der unglückliche Abstieg und der Notruf

Als der Tourist den markierten Weg verließ, begann ein gefährliches Abenteuer. Auf einer Höhe von etwa 1000 Metern verlor er die Orientierung. Hinter ihm erstreckte sich das unwegsame Gelände, das ihn an eine steile Felswand führte. Nach vergeblichen Versuchen, den richtigen Pfad zu finden, musste er seinen Abstieg beenden und wieder bergwärts gehen. Der Fortschritt wurde durch die Erschöpfung und die fortgeschrittene Tageszeit zusätzlich erschwert.

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Gegen 18:50 Uhr entschloss sich der Mann, Hilfe zu rufen. Über den Notruf kontaktierte er den Bergrettungsdienst und gab mit seiner Taschenlampe Signale, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Bergretter, insgesamt 13 Helfer sowie ein Alpinpolizist, starteten umgehend eine Rettungsaktion und stiegen in das anspruchsvolle Terrain hinauf.

Rettungsaktion unter erschwerten Bedingungen

Die Bergrettung bereitete in der Dunkelheit die sichere Rückführung des Touristen vor. Die Bereitstellung von Seilgeländern und Abseilpisten im felsigen Gelände stellte eine erhebliche Herausforderung dar. Schließlich konnte der verirrte Wanderer gegen 20:45 Uhr zurück zum markierten Steig geleitet und um 21:45 Uhr ins Tal gebracht werden. Glücklicherweise blieb der Mann bis auf leichte Kratzer unverletzt.

Dieser Vorfall steht im Schatten ähnlicher tragischer Ereignisse, bei denen Wanderer ihr Leben verloren, nachdem sie nicht markierte Wege aus dem Internet folgten. Ein Beispiel dafür ist der tödliche Sturz eines Urlaubers im Nationalpark Berchtesgaden im August 2023, der ebenfalls einem nicht eingezeichneten Weg aus einer App folgte.

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Die bayerische Bergwacht warnt nach diesen Vorfällen eindringlich vor der Nutzung unzureichend gekennzeichneter Wege, die in verschiedenen Apps angezeigt werden. Diese bringen Wanderer in Lebensgefahr und tragen zur Unsicherheit beim Bergsteigen bei. Auch im Fall der deutschen Familie im Wilden Kaiser in Tirol, die sich auf unzureichende Angaben aus dem Internet verließ, gab es ernste Gefahren, die das Potenzial tragischer Unfälle hervorrufen.

Es ist offensichtlich, dass die Betreiber von Wander-Apps in der Verantwortung stehen, für die Sicherheit ihrer Nutzer zu sorgen. Der Schutz von Wanderern muss oberste Priorität haben, und es ist unerlässlich, dass die angezeigten Routen auch tatsächlich als sicher und markiert gelten.

Für weitere Informationen zu diesem Thema wird auf die aktuellen Berichterstattung auf www.merkur.de verwiesen.

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