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Der Streit um das Ankerzentrum für Geflüchtete in Bamberg eskaliert zwischen der Stadt und dem Innenministerium von Bayern. Laut einem Bericht von nordbayern.de sieht Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) keine Alternative zum Ankerzentrum in der Stadt. Er hebt die Notwendigkeit einer leistungsfähigen Ankereinrichtung in Oberfranken hervor.
Die Stadt Bamberg hingegen fordert die fristgerechte Schließung des Ankerzentrums und möchte das Areal vom Bund erwerben, um dort Wohnraum zu schaffen. Die Stadtführung kritisiert die Staatsregierung für das Fehlen von Alternativen zur Unterbringung geflüchteter Menschen. Herrmann kontert, dass kein Ersatz auf dem Immobilienmarkt verfügbar sei und raumgreifende Lösungen nicht nur teuer, sondern auch nicht praktikabel wären.
Unterbringung von Geflüchteten in Bamberg
Wie infranken.de berichtete, sollen in Bamberg rund 800 Geflüchtete untergebracht werden, falls das Ankerzentrum wie geplant bis zum 31. Dezember 2025 geschlossen wird. Der Stadtrat hat bereits drei Gebiete ausgeschlossen, in denen eine Unterbringung nicht ratsam ist: Volkspark, Bamberg-Ost und Gereuth/Bamberg-Süd.
Das Ankerzentrum in Oberfranken, das seit 2018 als erste Anlaufstelle für Asylsuchende fungiert, steht unter dem ständigen Druck der Staatsregierung, die Schließung infrage zu stellen. Oberbürgermeister Andreas Starke fordert von der Staatsregierung eine gerechte Verteilung von Asylbewerbern und hat 26 eigene und stiftische Flächen für eine dezentrale Unterbringung von Geflüchteten vorgeschlagen.
Die Stadt hat eine Liste von „Potenzialflächen“ erstellt, die verschiedene öffentliche Grünflächen und Parkplätze umfasst. Gemäß der Asyldurchführungsverordnung ist Bamberg verpflichtet, etwa 1000 Geflüchtete aus Oberfranken unterzubringen, wovon bereits rund 200 an zwei Standorten untergebracht sind. Die Stadt plant zudem die Bereitstellung sozialer Infrastruktur wie Schulen und Kita-Plätze.
Bürger können bis zum 8. Januar Stellungnahmen zu den vorgeschlagenen Standorten abgeben. Der Stadtrat wird sich zudem am 27. November erneut mit dem Thema Ankerzentrum befassen.
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