Die Starnberger Kliniken stehen vor dramatischen Umstrukturierungen, ausgelöst durch eine neue Krankenhausreform, die den gesamten Landkreis betreffen wird. Der Starnberger Landrat Stefan Frey warnt, dass die Kliniken aufgrund von finanziellen Defiziten massiv unter Druck stehen. Bereits im Jahr 2022 musste ein Defizit von zwölf Millionen Euro ausgeglichen werden, wobei für 2023 eine weitere, verheerende Schätzung angekündigt wurde. Frey erklärte, dass der Landkreis als einziger Gesellschafter der Kliniken jährlich hohe Millionenbeträge zuschießt, was eine enorme Belastung für die Haushaltskasse sei. Im aktuellen Haushalt sind 29 Millionen Euro für die Starnberger Kliniken eingeplant, was mehr als ein Zehntel des Gesamtvolumens ausmacht, so berichtet der Starnberger Merkur.
Finanzielle Schieflage und Reformnotwendigkeit
Die Ausgangslage für die Starnberger Kliniken ist angespannt, nicht zuletzt wegen eines Patientenrückgangs von etwa 20 Prozent im Vergleich zu den Vor-Pandemie-Zahlen. Die Kostenexplosion durch Inflation und Tarifsteigerungen verschärft die Situation zusätzlich. Um eine weiterhin hochwertige medizinische Versorgung zu gewährleisten, müssen die Kliniken jedoch eine umfassende Reform durchlaufen. Frey kündigte an, dass es Ziel ist, die Kliniken zentral zuisieren und zu spezialisieren, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Dabei ist es sicher, dass es nicht mehr vier Kliniken im Landkreis geben wird; eine Schließung einzelner Standorte ist praktisch unausweichlich.
Langfristig wird angestrebt, mindestens eine Klinik als Schwerpunktversorger zu etablieren, was bedeutet, dass diese über 500 Betten und alle notwendigen Fachrichtungen unter einem Dach vereinen muss. Die Starnberger Klinik hat dafür bereits gute Voraussetzungen, jedoch benötigt sie eine Generalsanierung. Alternativ wird auch ein Neubau der Kliniken in Herrsching in Betracht gezogen, falls die Kapazitäten der bestehenden Einrichtung nicht ausreichen. Die Entscheidungen müssen jedoch in enger Kooperation mit dem bayerischen Gesundheitsministerium getroffen werden.
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