Drama in Starnberg! Die ersten Sonnenstrahlen der Energiewende scheinen den Landkreis nicht zu erreichen. Während 2005 der Kreistag beschloss, bis 2035 auf erneuerbare Energien umzusteigen, liegt die Stadt Starnberg noch weit hinter den ehrgeizigen Zielen zurück. Jetzt, 2025, könnte jedoch der erste Schritt in Richtung Solarzukunft mit einer neuen Freiflächensolaranlage gemacht werden. Doch ein Sturm im Wasserglas droht das Projekt zu stoppen, und die Grüne Stadträtin Ursula Lauer ist nicht bereit, den Bau ohne weiteres zu akzeptieren.
Das umstrittene Gelände, bisher Heimat eines Ultraleichtflugzeugs, könnte bald zum Solarpark werden. Paul Küchler, der glückliche Pilot des kleinen Flugzeugs, sagt, er brauche nicht viel für seine Starts und Landungen: lediglich 350 Meter lange und 10 Meter breite Strecke. Aber diese zehntausend Quadratmeter könnten bald Vergangenheit sein. Der Grundstückseigentümer hat dem engagierten Piloten zum Jahresende gekündigt, um Platz für Solarmodule zu schaffen. Der Bauausschuss hat bereits mit dem Bauantrag begonnen, doch der Widerstand formiert sich.
Juristischer Sturm gegen Solar-Projekt
Ursula Lauer warnt vor einem juristischen Desaster und hält die Privilegierung für Solaranlagen für falsch. „Wir würden hier einen gravierenden juristischen Fehler begehen“, sagt sie. Ihre Angst richtet sich auf das Landschaftsschutzgebiet „Starnberger See Ost“ und die möglichen Auswirkungen auf das Landschaftsbild. Während die Stadtverwaltung unter Stadtbaumeister Stephan Weinl der Stadträtin zumindest in Bezug auf die ausstehenden Prüfungen zustimmt, verweist er darauf, dass das Landratsamt die letzte Entscheidung hat. Die Abstimmung war von Spannung geprägt, eine knappe Mehrheit von 7:5 entschied sich zugunsten des Bauantrags, jedoch mit dem Protest von Lauer und anderen Mitgliedern.
Ungewiss bleibt, wie viele Solarmodule genau auf dem 25.000 Quadratmeter großen Areal installiert werden sollen und wer letztlich die Kontrolle über die Anlage übernimmt. Der Ball liegt nun im Feld des Landratsamtes, während Paul Küchler sich bereits nach einem neuen Platz für sein Ultraleichtflugzeug umsehen muss. Der Kampf um die Solarenergie in Starnberg hat gerade erst begonnen!