In Starnberg brennt die Zeit! Die Stadt steht vor der Herausforderung, bis zum 30. Juni 2028 ein Konzept für die Kommunale Wärmeplanung zu präsentieren. Dies ist eine Vorgabe des neuen Wärmeplanungsgesetzes, das im Frühjahr verabschiedet wurde. Die Entscheidung, ob ein zentrales Versorgungsnetz oder eine dezentrale Lösung die bessere Wahl ist, drängt auf die Tagesordnung. Während die Stadtverwaltung noch auf Richtlinien von Bund und Land wartet, ist die Dringlichkeit bereits spürbar.
„Das Moosaik und die FOS planen bereits dezentral auf ihren Flächen,“ betonte Grünen-Stadt Franz Sengl und warnte vor einem Rückgang der Ankerpunkte für ein Wärmenetz. Bei einer Sitzung des Stadtrats wurde ein Fachvortrag des Klimaschutzberaters Stefan Bonaldo-Kraft gehalten, der die Vor- und Nachteile der verschiedenen Wärmeversorgungsstrategien beleuchtete. Er präsentierte alarmierende Fakten: In Deutschland entfallen über 52 Prozent des Energieverbrauchs auf Wärme und Kühlung, wobei 83,8 Prozent dieses Bedarfs aus fossilen Energieträgern stammen. Starnberg hingegen deckt seinen Wärmebedarf bisher nur zu 14 Prozent aus diesen Quellen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Ein effizientes Nahwärmenetz könnte für Starnberg lukrativ sein, wenn es gelingt, große Verbraucher wie Kliniken, Schulen und das Rathaus als „Ankerkunden“ zu gewinnen. Bonaldo-Kraft erklärte, dass die Stadt zunächst eine Bestandsaufnahme und eine Potentialanalyse durchführen müsse, um geeignete Kunden für das Netz zu identifizieren. „Starnberg hätte zweifellos die wirtschaftlichen Voraussetzungen“, so der Experte optimistisch.
Bundesförderung als Schlüssel
Der Stadtrat hat beschlossen, sich an der „Bundesförderung für effiziente Wärmeplanung“ (BEW) zu orientieren. Diese sieht Machbarkeitsstudien vor, die als Grundlage für Förderanträge dienen sollen. Allerdings wird erwartet, dass die konkreten Möglichkeiten für Förderanträge erst 2026 vorliegen werden. Die Dringlichkeit ist unbestritten: „Der Beschluss ist längst überfällig“, stellte Ludwig Jägerhuber (CSU) fest. Bürgermeister Patrick Janik betonte, dass die Stadt nicht als Betreiber eines Wärmenetzes fungieren wolle, jedoch gibt es bereits Ingenieurbüros, die Interesse am Betrieb zeigen. Starnberg befindet sich also in einem Wettlauf mit der Zeit, um die Weichen für eine nachhaltige Wärmeversorgung zu stellen!
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