In den letzten Wochen haben zahlreiche Unwetter in Deutschland zu massiven Schäden geführt, insbesondere durch Überflutungen und vollgelaufene Keller. Dies hat in vielen Regionen, einschließlich Tutzing im Landkreis Starnberg, einen Ansturm auf Trocknungsunternehmen zur Folge. Eines dieser Firmen, „Die Bautrockner“, ist mit einer extrem hohen Nachfrage konfrontiert.
Der Geschäftsführer Anton Hollwich und sein Sohn Andreas stehen vor einer Herausforderung, die sie als überwältigend empfinden. Die Wetterverhältnisse, kombiniert mit den bereits vorhandenen Wasserschäden, haben dazu geführt, dass die Wartelisten für ihre Dienstleistungen aktuell bis zu drei Monate in die Zukunft reichen. „Wir sind nicht nur voll, wir sind übervoll“, gibt der Senior-Chef zu verstehen.
Trocknungsfirmen sind überlastet
Die Hollwichs berichten von einer unerhört hohen Anzahl an Aufträgen. „Das Wetter und die vollgelaufenen Keller, die sich mit den bereits bestehenden Wasserschäden addieren, sind einfach zu viel“, erklärt Anton Hollwich. Ein akutes Problem ist der Personalmangel. Trotz eines Teams von rund 20 Mitarbeitenden benötigen sie dringend Verstärkung. „Wenn mir jetzt drei oder fünf Mitarbeiter angeboten werden, ich würde sofort alle einstellen“, betont der Bauingenieur mit Nachdruck.
Die Trocknungsfirma ist zwar akut ausgelastet durch den Starkregen, aber auch ohne extrem schlechte Wetterbedingungen war der Terminkalender stets voll. Hollwich erläutert: „Bautrocknung passiert nicht nur in Neubauten, die Ursachen für Wasserschäden sind vielfältig.“ Während die Bautrocknung relativ unkompliziert ist, erfordert die Instandsetzung von Wasserschäden weit mehr Aufwand und Ressourcen.
Die wiederholte Häufigkeit von Starkregen hat nicht nur die Aufträge in die Höhe getrieben, sondern führt auch zu weiteren Problemen. Die erhöhten Niederschlagsmengen bedingen, dass in vielen Wohnräumen die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, was insbesondere bei Neubauten häufiger vorkommt. „In neueren Gebäuden geschieht der Luftaustausch nicht mehr so wie früher“, merkt Hollwich an und empfiehlt mehrmaliges Stoßlüften, besonders nachts, um die Luftqualität zu verbessern.
Mangel an qualifiziertem Personal
Ein weiteres Anliegen von Hollwich betrifft die Fachkräfteentwicklung in seiner Branche. Er bemängelt, dass der Beruf des Bautrockners nicht als Ausbildungsberuf anerkannt ist. „Das Berufsbild ist nicht fest verankert, was dazu führt, dass viele Personen in die falschen Bereiche gedrängt werden“, erklärt er. Diese Situation muss kontinuierlich behoben werden, denn die Qualität der Arbeit leidet oft unter dem Mangel an geschultem Personal.
Die hollwichs stehen also nicht nur vor der Herausforderung, ihrer aktuellen Auftragslage gerecht zu werden, sondern sie sehen auch zukünftige Starkregenereignisse als potenzielle Gefahren für die Region. „Wir müssen vorbereitet sein, denn diese Wetterextreme kommen immer häufiger“, stellt Anton Hollwich fest und zeigt sich sichtlich besorgt über die Entwicklung in ihrem Geschäftsfeld.
Die Situation der Bautrockner in Tutzing spiegelt ein weit verbreitetes Problem in der Branche wider. Die Kombination aus zunehmenden Wetterereignissen und einem Mangel an Fachkräften stellt nicht nur für die Hollwichs, sondern für viele andere Unternehmen eine ernsthafte Herausforderung dar. In jedem Fall bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird, insbesondere wenn man die Wetterprognosen betrachtet. Die Bautrockner in Tutzing sind derzeit auf der Suche nach Lösungen, um den Druck von den vollgelaufenen Kellern abzubauen und den beständigen Anstieg der Nachfrage zu bewältigen.