In der Region um Penzberg mehren sich die Sorgen um die Zukunft des dortigen Krankenhauses. Der Grund dafür sind die erhebliche finanzielle Schieflage der Starnberger Kliniken und die damit verbundenen Maßnahmen, die für das Gesundheitswesen in der Umgebung anstehen. Wie merkur.de berichtete, verzeichnete das Penzberger Krankenhaus im Jahr 2023 ein Minus von rund 4 Millionen Euro. Das Haus mit 100 Betten versorgt jährlich über 4.100 stationäre Fälle und ist mit seinen Herausforderungen nicht allein; auch die Starnberger Kliniken schreiben seit 2022 rote Zahlen, was zu einem finanziellen Engpass führt.
Der Landkreis Starnberg hat bereits Maßnahmen beschlossen, um den Kliniken unter die Arme zu greifen, indem er Zuschüsse von bis zu 25 Millionen Euro für 2024 und bis zu 34 Millionen Euro bis 2026 bereitstellen will. Dennoch äußert sich Landrat Stefan Frey nicht konkret zur finanziellen Unterstützung des Penzberger Krankenhauses. Über ein strategisches Vorgehen zur Aufrechterhaltung des Versorgungsniveaus wird nachgedacht, insbesondere in Abstimmung mit dem Bayerischen Gesundheitsministerium.
Finanzielle Herausforderungen und Reformen
Die Probleme im Gesundheitswesen sind nicht neu. Laut einem Bericht der sueddeutsche.de haben steigende Kosten durch Inflation und Tarifsteigerungen sowie ein Rückgang der Patientenzahlen um 20 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie zu einem massiven Defizit geführt. So betrug das Defizit der Starnberger Kliniken im Jahr 2022 bereits 12 Millionen Euro, und auch für 2023 wird ein höheres Defizit erwartet.
Gesundheitsminister Karl Lauterbach kündigte für 2023 eine Neuregelung der Finanzierung und Strukturierung der stationären Gesundheitsversorgung an. Eine zentrale Fragestellung bleibt die Zukunft der Kliniken im Landkreis, in dem es derzeit drei öffentlich-rechtliche Einrichtungen gibt. Experten deuten an, dass es weniger als vier Kliniken im Landkreis geben wird und eine Tendenz zur Zentralisierung und Bündelung von Angeboten vorliegt. Dies könnte auch eine strukturelle Änderung der klinischen stationären Grund- und Schwerpunktversorgung im Landkreis nach sich ziehen.
Die konkreten Umsetzungsdetails sind jedoch noch unklar. Diskutiert werden Überlegungen zum Ausbau der Starnberger Klinik oder gar die Schaffung einer neuen Klinik in Herrsching, die mehrere Standorte zusammenführen könnte. Landrat Frey sieht jedoch gute Voraussetzungen für die medizinische Versorgung im Landkreis, auch wenn dies bedeutet, dass Patienten längere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen.
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