Das traditionsreiche Unternehmen Romacker GmbH in Gilching steht erneut im Rampenlicht. Nachdem die Firma im Sommer ihren 90. Geburtstag gefeiert hat, wurde sie jetzt als Finalist für den Wirtschaftspreis der gwt Starnberg und des Wirtschaftsforums Landkreis Starnberg ausgewählt. Der Wettbewerb konzentriert sich in diesem Jahr auf die Nachfolgeplanung in Unternehmen, ein Thema, das auch für die Romacker GmbH von großer Bedeutung ist.
Die Geschichte des Unternehmens geht zurück bis ins Jahr 1934, als Großvater Willy die Romacker GmbH als Werkzeugmechanikerwerkstatt in München gründete. 1954 zog die Firma nach Gilching, wo sie seither ihren Standort hat. Auf einer Produktionsfläche von rund 5000 Quadratmetern werden innovative Produkte gefertigt. Max Romacker, der das Unternehmen in zweiter Generation führte, hat sich mittlerweile aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen und überlässt die Leitung seinen Söhnen Jörg (52) und Bastian (44), die seit 2016 gemeinsam am Steuer des Unternehmens sitzen.
Familienbande und Unternehmensnachfolge
Jörg Romacker erinnert sich daran, dass er schon als Kind durch die Hallen der Produktionsstätte fuhr und dort in den Ferien arbeitete. Diese familiäre Verbundenheit hat viel zur erfolgreichen Übergabe des Unternehmens beigetragen. Im Gegensatz zu seinem Bruder Bastian, der sich zunächst in seiner Karriere treiben ließ, wusste Jörg bereits während seiner Schulzeit, dass er ins Familienunternehmen einsteigen wollte.
Bastian Romacker, der ebenfalls Wirtschaftsingenieurwesen studierte, beschreibt sich heute als einen Informatiker, während er seinen Bruder Jörg als Mechaniker sieht. Diese Rollenverteilung zeigt, wie unterschiedlich die Geschwister an das Unternehmen herangehen und ihre Stärken ausspielen. Auch die nächste Generation steht bereits in den Startlöchern: Der 23-jährige Sohn von Jörg Romacker studiert Wirtschaftsingenieurwesen, und auch Bastian hat vier Kinder, von denen der älteste Sohn mit der Schule beschäftigt ist.
Das harmonische Miteinander und das Fehlen eines autoritären Führungsstils sind entscheidend für den Erfolg der Romacker GmbH. Jörg Romacker betont, dass die Unterstützung des Vaters ein wichtiger Faktor sei, jedoch die Entscheidungen im Team getroffen werden. „Wenn Vater ein Patriarch wäre und Vorschriften machen würde, wären wir nicht dort, wo wir stehen“, erklärt er. Dieser Ansatz hat offenbar Früchte getragen, da sich das Unternehmen auf dem Markt behaupten kann.
Marktanpassungen und Innovationen
In einer Zeit, in der der globale Wettbewerbsdruck zunimmt, hat die Romacker GmbH innovative Lösungen gefunden, um ihre Position zu festigen. Bastian Romacker erkennt die Veränderung im Markt an, denn einst machte die Automobilbranche bis zu 90 Prozent des Geschäfts aus. Heute ist dieser Anteil auf 50 Prozent gesunken, während der Sportbereich, zu dem unter anderem Produkte für Tourenski gehören, gestiegen ist und nun 35 Prozent ausmacht.
Die Romacker GmbH hält auch ein Patent für eine spezielle Bohrlehre mit Wechselplatten, die für Tourenski entwickelt wurde. Zunehmend produziert das Unternehmen auch komplexe Teile wie Gelenke für Auto-Heckspoiler oder Scharniere für Einkaufswagen. Durch diese Diversifizierung bleibt die Firma wettbewerbsfähig und kann auf die unterschiedlichen Anforderungen des Marktes reagieren. „Die Erfahrung unseres Vaters ist Gold wert, auch wenn es um neue Projekte geht“, fügt Bastian Romacker hinzu.
Die Romacker GmbH beweist mit ihrer Familiengeschichte, dass eine durchdachte Nachfolgeplanung und der Fokus auf Innovation der Schlüssel zum Erfolg sind. Das Engagement und die Leidenschaft, die die drei Romacker-Generationen in das Unternehmen gesteckt haben, kommen nicht nur in den Produktionshallen, sondern auch in der Firmenkultur zum Ausdruck, die durch gegenseitigen Respekt und Zusammenarbeit geprägt ist. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.
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