Starnberg

Dr. Anna von Rebay: Weßlingerin kämpft für die Rechte der Ozeane

Dr. Anna von Rebay, Anwältin aus Weßling, gründete 2022 die Kanzlei „Ocean Vision Legal“, um die Weltmeere und ihre Lebewesen zu schützen, und strebt an, bis 2030 ihre natürlichen Rechte international anerkennen zu lassen, was für den Erhalt der Ozeane von entscheidender Bedeutung ist.

Weßling präsentiert sich als Heimat einer außergewöhnlichen Juristin. Dr. Anna von Rebay, eine 35-jährige Anwältin, hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, den Ozeanen und ihren Kreaturen eine Stimme zu geben. Die Gründerin der Kanzlei „Ocean Vision Legal“ hat 2022 diese innovative Rechtsanwaltskanzlei ins Leben gerufen, die sich ausschließlich dem Schutz der marinen Umgebung widmet. Ihre Aufgabe könnte nicht wichtiger sein, denn die Herausforderungen für die Ozeane sind groß und vielfältig.

Geprägt durch ihre Liebe zum Meer und ihren Aktivitäten als begeisterte Surferin reist Anna viel. In Regionen wie Bali und Australien verbringt sie Teile des Jahres, wo sie die faszinierende Unterwasserwelt erkundet. Ihre Erfahrungen und Gespräche mit Fischern in Indonesien – einschließlich der Herausforderungen, die sie durch den Einsatz von Dynamit beim Fischfang erleben – machen ihr bewusst, dass Aufklärung und alternative Methoden nachhaltiger sind als bloße Verbote.

Das Engagement für Meereslebewesen

Die Umweltrechtsanwältin hat bereits einige bedeutende Schritte unternommen, um den Schutz von Meereslebewesen zu garantieren. Ihr Kampf gegen Grundschleppnetze zeugt von ihrem Engagement. Diese Fangmethoden sind besonders destruktiv und führen dazu, dass nicht nur Fische, sondern auch Schweinswale, Robben und Korallen bedroht werden. Aktuell ist sie dabei, eine Klage gegen Deutschland einzureichen, die den Einsatz solcher Netze in Meeresschutzgebieten erlaubt. Sie macht klar, dass ein Rückgang der Schweinswal-Population nur zu den offensichtlichen Folgen dieser Praktiken gehört.

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Ein weiteres Anliegen ist der Tiefseebergbau, der nach Anna die marinen Ökosysteme irreversibel schädigt. Der Meeresboden wird für die Gewinnung von Mineralien aufgestört, was gleichzeitig eine Bedrohung für die geheimnisvolle und wenig erforschte Tiefsee darstellt. Laut Anna „waren mehr Menschen auf dem Mond als in der Tiefsee“ und sie fordert mehr Vorsicht und Verantwortung in Bezug auf zukünftige Aktivitäten. Die Prinzipien der Vorsorge im Recht besagen, dass Aktivitäten, deren Folgen nicht bekannt sind, nicht durchgeführt werden sollten. Anna freut sich, dass immer mehr Staaten, einschließlich Deutschland, sich gegen diese Praktiken aussprechen.

Ein Team für den Schutz der Meere

Heute leitet Dr. von Rebay ein motiviertes Team aus fünf Mitarbeitern – darunter drei Anwältinnen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, NGOs und Umweltorganisationen rechtlich zu unterstützen. Ursprünglich wollte sie im Bereich Menschenrechte aktiv werden, doch der Werdegang erinnerte sie an das, was sie wirklich antreibt. Ihre Reise zu einer eigenen Kanzlei nahm Gestalt an, als sie 2017 am Strand auf Bali realisierte: „Wer gibt dem Meer eine Stimme?“ Dies wurde der Grundstein für „Ocean Vision Legal“.

Nach ihrer Dissertation über Meeresschutz hat sie 2022 den Schritt zur Gründung gewagt. Ein erster Erfolg gelang ihr durch die Zusammenarbeit mit einer Stiftung, die sie zu einem internationalen Meereskongress einlud. Ihr Engagement hat sich seither verstärkt: Sie setzt sich aktiv im Gerichtsbetrieb für Umweltschutzrechte und Tierrecht ein und bietet Beratungen für indigene Völker und Küstenbewohner kostenlos an. Ihr langfristiges Ziel verfolgt sie mit Herzblut: Bis 2030 möchte sie die natürlichen Rechte des Meeres international anerkennen lassen, sodass das Meer wie ein Kläger vor Gericht auftreten kann.

Diese Vision ist nicht nur ein Traum. Seit dem vergangenen Jahr ist Dr. Anna von Rebay auch Botschafterin des Deutschen Komitees der UN-Ozeandekade. Eine Nominierung für den „Emotion Award“ und ihre Beteiligung an einem Gipfeltreffen in den UN-Gebäuden zeigen, dass ihr Anliegen auf internationaler Ebene Gehör findet. Bei einer solchen Versammlung haben 191 Staaten der Bedeutung von Meeresrechten zugestimmt. Dieses positive Echo bestärkt sie in ihrem Vorhaben und lässt sie hoffen, dass die Menschen zunehmend erkennen, wie wichtig die Ozeane für ihr eigenes Wohlergehen sind.

Ein Aufruf zur Bewusstseinsbildung

Dr. Anna von Rebay ist eine inspirierende Figur im Umweltschutz. Ihr unermüdlicher Einsatz und ihre klaren Strategien zum Schutz der Ozeane bieten nicht nur einen Einblick in die Notwendigkeit von umwelttematiken Rechtspraktiken, sondern sie zeigen auch, dass wir alle Verantwortung für den Zustand unserer Gewässer tragen. Wissen und Aufklärung sind die Schlüssel, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und sicherzustellen, dass die Meere das erhalten, was ihnen zusteht.

Der Schutz der Ozeane wird weltweit in verschiedenen Formen behandelt. Der UN-Ozean-Gipfel, der an verschiedenen Orten stattfindet, hat das Ziel, die Zusammenarbeit und das Bewusstsein für die Herausforderungen zu stärken, mit denen die Meere konfrontiert sind. Im Jahr 2022 erklärte die UN-Generalversammlung das Jahrzehnt der Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung für den Ozean (2021-2030), um den wissenschaftlichen Austausch und die Innovationskraft zu fördern. Die Herausforderungen, die Dr. Anna von Rebay anspricht, sind Teil dieser globalen Diskurse. Der Zusammenhang zwischen den Themen der Meeresverschmutzung, dem Rückgang der Biodiversität und den wirtschaftlichen Interessen des Tiefseeabbaus zeigt die Komplexität der heutigen oceanischen Probleme.

Rechtliche Rahmenbedingungen für den Meeresschutz

Der Schutz der Ozeane ist stark durch internationale Vereinbarungen und nationale Gesetze geregelt. Ein wichtiger rechtlicher Rahmen ist die UN-Konvention über das Recht des Meeres (UNCLOS), die 1982 unterzeichnet wurde und die wichtigsten Regeln für die Nutzung der Ozeane festlegt. Diese Konvention schützt sowohl das marine Leben als auch die Interessen der Küstenstaaten. Doch trotz dieser rechtlichen Grundlagen gibt es immer wieder Konflikte zwischen wirtschaftlichen Interessen und dem Umweltschutz. Daher setzt sich Dr. von Rebay aktiv dafür ein, diese rechtlichen Mittel zu nutzen und auszubauen, um die Interessen der Meere zu schützen und durchzusetzen, was oftmals aus der Sicht von Umweltschützern stiefmütterlich behandelt wird.

Anhaltende Bedrohungen für die Meeresökosysteme

Die Meeresökosysteme stehen unter zunehmendem Druck durch verschiedene menschliche Aktivitäten. Laut einer Studie von WWF aus dem Jahr 2022 beschäftigt sich mehr als die Hälfte der globalen Fischbestände mit Überfischung, was die Artenvielfalt verringert und das Gleichgewicht der Meeresökosysteme stört. Diese Bedrohungen werden ergänzt durch die Plastikverschmutzung, die allein im Jahr 2021 Schätzungen zufolge mehr als 75 Millionen Tonnen Mikroplastik in die Ozeane einbrachte. Dr. von Rebay ist sich dieser Herausforderungen bewusst und setzt sich dafür ein, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen und rechtliche Abwehrmöglichkeiten zu schaffen.

Zukünftige Maßnahmen und Initiativen

Für den Schutz der Meere sind umfassende Maßnahmen erforderlich, darunter die Unterstützung nachhaltiger Fischereitechniken, der Schutz von Meeresschutzgebieten und Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung für diese Themen. Initiativen wie die weltweiten Meeresschutzprojekte von WWF oder Greenpeace zielen auf die Erhaltung der Biodiversität und die Reduzierung der Meeresverschmutzung ab. Solche Organisationen, mit denen Dr. Anna von Rebay zusammenarbeitet, spielen eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung von Unterstützern und Spenden für den Schutz der Ozeane. Diese Zusammenarbeit zwischen Juristen, Wissenschaftlern und sozialen Organisationen könnte entscheidend sein, um eine effektive Veränderung herbeizuführen.

– NAG

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