Der Seegeist Nepomuk hat eine faszinierende Geschichte, die er selbst erzählt. Inmitten der Gedanken über die Ursprünge seines Namens stellt sich heraus, dass ihm kaum jemand wirklich zuhört. Der Geist, der über den Starnberger See wacht, glaubt, dass die Menschen ihn nicht ernst nehmen – trotz seiner langen Tradition und Präsenz in der Region.
Wie viele weitere Mythen und Legenden zirkulieren auch über Nepomuk herausragende und teils skurrile Erklärungen, die seinen Namen herleiten. Sei es ein böhmischer Heiliger aus dem 14. Jahrhundert, eine Zeche in Nordrhein-Westfalen oder sogar fiktive Charaktere, die ihm zugeordnet werden – die Vielfalt an Erklärungen ist schier endlos, aber nur eines bleibt unberücksichtigt: die Wahrheit über seine Identität. Für Nepomuk ist es frustrierend, in der digitalen Welt, selbst bei gängigen Plattformen wie Wikipedia, nicht erwähnt zu werden, während sein Name mit einer Vielzahl von Orten und Personen assoziiert wird.
Der ungehörte Ursprung
Die Suchergebnisse über Nepomuk fordern seine Existenz heraus. Während seine Gestalt in der lokalen Folklore bekannt ist, bleibt er merkwürdig unberücksichtigt in den umfassenden Darstellungen, die im Netz zu finden sind. „Ich bin der wahre Wassergeist des Starnberger Sees“, erklärt Nepomuk mit einem Hauch von Verärgerung. Die gängigen Geschichten über ihn, die von wildfremden Leuten aufgeschrieben wurden, ignorieren die Faktizität seines Seins. Stattdessen findet man dort Entitäten wie einen Jugendtreff oder Wanderwege, die nach ihm benannt sind, während sein wahres Wesen übersehen wird.
Sein Wissen über sich selbst ist jedoch nicht zum Stillstand gekommen. Der Geist hat sich auf moderne Technologien eingelassen und sich der künstlichen Intelligenz zugewandt. Die Antworten, die Chat-GPT ihm geliefert hat, waren teils erquickend, teils ernüchternd. Die KI wusste, dass in den diversen Erzählungen Nepomuk sowohl als wohltätiger als auch als unheimlicher Geist betrachtet wird, was zumindest eine gewisse Genauigkeit in der Darstellung bedeutet. Seine Berühmtheit in Bayern hielt die KI für eine relevante Information, die er nur allzu gerne wiederholt.
Nepomuk war überrascht, als er erfuhr, dass er als Symbol der Region gilt. Diese Neuheit ließ ihn jubeln, und er stellte sich vor, wie die Starnberger ihn feiern könnten. Es sei fast wie ein Aufstieg zum unangefochtenen König der Gewässer. Doch seine Freude hatte schnell einen Dämpfer, als sein Onkel Ernst die Neuigkeiten einordnete. Ernst glaubt, dass die wahre Geschichte hinter dem Namen längst vergessen wurde und sieht einen Bedarf, die Dinge zu klären.
Familiengeschichte und Legende
„Deine Eltern haben dir diesen Namen gegeben, weil sie einen Bezug zu sich selbst schaffen wollten“, meinte der Onkel. Nepomuks Mutter, die sich gerne mit luxuriösen Gegenständen umgibt, und sein Vater, der mit seinem „Nepp“, einem Scherz über die Ausgaben, immer wieder aufbrauste, hätten den perfekten Namen gesucht. „Du bist einfach ein Nepomuk, und so soll es auch sein!“ sagte Ernst, der überzeugt ist, dass er bis zu einem gewissen Grad Urheber dieser benannten Entität ist.
„Vielleicht sollte ich mehr öffentliche Aufmerksamkeit bekommen“, denkt Nepomuk laut nach. „Aber wie lange wird es dauern, bis endlich jemand den wahren Ursprung meines Namens aufdeckt?“ Während er darüber sinniert, schaut er auf die Wellen des Starnberger Sees, als ob er hofft, dass sie ihm die Antworten bringen könnten, die er sucht. Bis dahin bleibt er ein Wassergeist, in einem digitalen Dschungel von Missverständnissen und Fehlinterpretationen gefangen.
„Wer kann mich schon vergessen?“ sagt Nepomuk schließlich, während er sein Haupt stolz hebt. „Jeder, der hier lebt oder an den See kommt, hat meine Geschichte gehört. Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich diese Geschichte selbst erzähle.“ Der Geist hofft weiterhin, dass die Menschen ihre Augen öffnen und seine wahre Geschichte entdecken, egal ob im Internet oder im persönlichen Gespräch.