In Erling, einem kleinen Ort in Deutschland, ist die Brunftzeit für die Rotwild-Hirsche in vollem Gange. Diese besondere Zeit, die von Oktober bis Ende des Monats dauert, zieht nicht nur die Aufmerksamkeit der Anwohner auf sich, sondern bringt auch ein wenig Aufregung mit sich. Die Hemberger-Familie, die seit 1993 ein Gehege für ihre Hirsche betreibt, hat in diesen Wochen alle Hände voll zu tun. „Jetzt plärrt er wieder“, wie die Einheimischen sagen, bezieht sich auf die drei Hirsche Max, Moritz und Schorsch, deren Röhren stetig durch das Dorf hallt.
„Wir haben die Hirsche liebevoll benannt, nachdem sie lebhaft geworden sind“, erzählt Eugen Hemberger junior. Während der Brunftzeit sind die Hirsche besonders lebhaft und decken bis zu 40 Hirschkühe. Eugen junior weiß aus Erfahrung, wie vorsichtig man während dieser Zeit sein sollte, denn „fremde Personen im Gehege sind während der Brunft nicht willkommen“. Letztes Jahr hatte er eine brenzlige Situation, als Moritz ihn direkt am Futterhaus verfolgte, was ihm einen gehörigen Schrecken einjagte.
Die Herausforderungen der Brunftzeit
Eugen junior beschreibt, wie die Hirsche in den Wochen der Brunft aktiv sind. „Normalerweise rennen sie den Hirschkühen hinterher, bis eine stehen bleibt“, erklärt er. Das Gehege der Hembergers wird in dieser Zeit zum Schauplatz intensiven Verhaltens. „Wir müssen extrem vorsichtig sein, besonders nachdem Moritz im letzten Jahr sehr aggressiv war“, fügt er hinzu.
Die Familie hat nicht nur Verantwortung für die Hirsche, sondern auch für ihre Sicherheit. Beide, Eugen senior und junior, haben sich nach dem Vorfall im letzten Jahr entschieden, nur noch mit dem Bulldog ins Gehege zu fahren. Der Vorfall führte dazu, dass die Hirsche zunehmend unter Beobachtung stehen. „Die Zeichen von Aggressivität zeigen sich schnell, etwa durch Zähneknirschen“, sagt Eugen junior. Das sind Signale, die man ernst nehmen sollte.
Die Hembergers haben insgesamt drei Zuchtherden mit jeweils etwa 30 Hirschkühen. Um Inzucht zu vermeiden, werden alle fünf Jahre neue Hirsche angeschafft. „Und das aus gutem Grund“, so Eugen. Es gehe darum, das zusätzliche Blut in die Herde zu bringen und gesunde Tiere zu haben. Der Austausch der herdgeführten Tiere läuft also systematisch ab. Die beiden neu eingesetzten Hirsche Max und Moritz stehen bereits im Gehege, während der alte Schorsch, ein echter „Achtkopf“, der älteste Hirsche der Gruppe, als besonders potent eingestuft wird und weiterhin bei den Hembergers bleibt.
In der Brunftzeit konzentrieren sich diese Tiere auf die Fortpflanzung, was bedeutet, dass andere Aktivitäten in den Hintergrund rücken. „Im Rest des Jahres sind sie wirklich prächtig und erfreuen sich am Fressen, aber jetzt sind sie eher nervös und scheu“, erklärt Eugen junior. Die Hirsche sind also wirklich beeindruckende Tiere, und die Nachbarschaft hat viel Respekt vor ihnen.
Schorsch ist in diesem Jahr besonders präsent, denn er hält sich mitten im Dorf auf. Für die Hembergers ist dieser Hirsch nicht nur ein Tier, sondern ein Teil ihrer Geschichte. „Sein Gehege ist so benannt und hilft uns, uns im Gelände zurechtzufinden“, sagt Eugen und lächelt. Während die Anwohner die eindrucksvollen Geräusche des Röhrens hören, bringt dies eine besondere Verbindung zwischen Natur und Mensch, die so typisch für die Region ist.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Brunftzeit verläuft und ob die Hemberger weiterhin sicher mit ihren Hirschen umgehen können. „Die Hirsche sind während der Brunft mit Vorsicht zu genießen, da sie nur eines im Kopf haben – die Paarung“, mahnt Eugen. Das aufregende Schauspiel zieht also die Aufmerksamkeit auf sich und bleibt auch dieses Jahr ein bemerkenswerter Teil des dörflichen Lebens in Erling.
Für mehr Informationen über die faszinierende Brutzeit der Rotwild-Hirsche und deren Bedeutung für die Familie Hemberger ist ein detaillierter Bericht auf www.merkur.de zu finden.
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