Ein Wald voller Leben! Wolfgang Steininger, der Waldbesitzer aus Eichtal bei Neunburg vorm Wald, hat sich entschieden, die alten Bäume in seinem Wald stehen zu lassen – und das aus gutem Grund! Vor 50 Jahren wurde das Gebiet intensiv für den Tonabbau genutzt, doch jetzt verwandelt sich das Gelände in ein wahres Naturparadies. Steininger, der bei der Waldbewirtschaftung anfangs wenig Erfahrung hatte, wurde von Revierförster Jörg Maderer beraten. Statt den Wald zu „säubern“, erkannte Maderer den Wert der alten Bäume, die als Lebensraum für zahlreiche Arten dienen.
„Ich bin sehr glücklich über diesen Weg. Jetzt kann ich den Wald nutzen und zugleich etwas für Pilze, Insekten und Co. machen“, strahlt Steininger. Die alten Bäume mit Spechthöhlen und Totholz sind nicht nur wichtig für die Artenvielfalt, sondern auch für die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegen den Klimawandel. Maderer erklärt, dass Biotopbäume und Totholz zu den wertvollsten Strukturen im Wald gehören und Lebensräume für viele Tiere bieten. Diese Bäume sind zwar für die Holzvermarktung oft nicht geeignet, aber sie sind unverzichtbar für die Natur.
Förderung für den Naturschutz
Steininger hat sich verpflichtet, rund 35 Biotopbäume und Tothölzer für zwölf Jahre im Wald zu belassen. Dafür erhält er bis zu 220 Euro pro Biotopbaum durch das Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP Wald) der bayerischen Umweltverwaltung. Diese Bäume sind nicht nur markiert, sondern auch per GPS erfasst, um sicherzustellen, dass die Vereinbarung eingehalten wird. So kann Steininger weiterhin Holz für die Heizung seines Hauses nutzen, während er gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leistet. „Uns geht es um das Prinzip: Schützen und Nutzen auf derselben Waldfläche“, betont Maderer.
Die Natur hat in den letzten 50 Jahren das Gebiet zurückerobert. Ehemalige Tonabbaugruben sind jetzt Fischteiche, und die Klinkersteinsäulen, die einst ein Fließband trugen, sind die letzten Zeugen menschlicher Aktivitäten. „Es ist beeindruckend, wie schnell sich die Natur diesen Ort zurückgeholt hat“, sagt Maderer und zeigt damit, wie wichtig es ist, die natürlichen Lebensräume zu schützen und zu erhalten.