Schwandorf

Schwimmen in der Naab: Risiken und Chancen für lokale Badeplätze

In der Oberpfalz, insbesondere an den Badestellen von Naab und Schwarzach, wird Schwimmern geraten, auf eigene Gefahr zu baden, da natürliche Wasserplätze aufgrund schwankender Wasserqualität nicht offiziell überwacht werden, obwohl sich die Gewässerqualität in den letzten Jahrzehnten verbessert hat.

Die Bedeutung natürlicher Gewässer zur Erholung in heißen Tagen ist unbestritten, doch hat sich die Einstellung der Menschen zum Baden in Flüssen stark geändert. Die Naab und die Schwarzach, einst attraktive Ziele für Schwimmer, haben ihren Ruf als Badeorte sichtbar verloren. Eine Umfrage von Statista/Forsa aus dem Jahr 2016 zeigt, dass lediglich drei Prozent der Bevölkerung das Schwimmen in natürlichen Gewässern bevorzugen. Dies wirft die Frage auf, wie die Wasserqualität in diesen Flüssen wirklich aussieht.

Qualitätsüberwachung und Empfehlungen

Das Gesundheitsamt des Landratsamtes Schwandorf spielt eine zentrale Rolle, wenn es um die Überwachung von Badestellen geht. Während EU-geprüfte Gewässer wie der Murner See oder der Hammersee regelmäßigen Kontrollen unterzogen werden, trifft dies nicht auf natürliche Flüsse zu. Der stellvertretende Sprecher des Landratsamtes, Hans Prechtl, erklärt: „Flüsse sind oft Vorfluter von Kläranlagen, und die Wasserqualität variiert je nach Wasserstand und Temperatur.“ Dies bedeutet, dass Schwimmer auf eigene Verantwortung in der Naab oder Schwarzach baden.

Historische Perspektive auf das Baden

Schaut man zurück in die 60er Jahre, waren Flüsse wie Naab, Schwarzach und Pfreimd noch heiß begehrte Orte, um sich an heißen Sommertagen abzukühlen. Während früher Schwimmen in diesen Gewässern Alltag war, verlagern sich die Vorlieben zunehmend in die Richtung von sicheren, offiziell überwachten Bademöglichkeiten. Der Wandel in der Schwimmgewohnheit lässt sich durch die hohe Wahrnehmung von Hygienerisiken und der Suche nach gesundheitlicher Sicherheit erklären.

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Verbesserung der Wasserqualität

Auf der positiven Seite hat sich die biologische und chemische Gewässerqualität in den letzten Jahrzehnten verbessert, so das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Trotzdem bleiben landwirtschaftliche Abschwemmungen und Vorfluter von Kläranlagen Herausforderungen für die Wasserqualität. Dennoch ist die Isar zwischen dem Sylvensteinspeicher und München eine Ausnahme; sie profitiert von der umgebenden Waldlandschaft, was die Mikroorganismenbelastung reduziert. Außerdem werden Abwässer in den Sommermonaten mit UV-Strahlen behandelt, um die Wasserqualität zu erhöhen.

Fazit zum Baden in Flüssen

Obwohl das Baden in der Naab und der Schwarzach nach wie vor möglich ist, empfiehlt das Landratsamt eine gewisse Vorsicht. Die Entscheidung für ein erfrischendes Bad sollte stets unter Berücksichtigung der momentanen Wasserqualität und Hygieneaspekte getroffen werden. Das Baden in Flüssen kann für viele Menschen trotzdem ein nostalgisches und erholsames Erlebnis bleiben, solange die Nutzer sich der Risiken bewusst sind und verantwortungsvoll handeln.

– NAG

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