In einer Welt, in der Gegensätze oft aneinandergeraten, erzählt die NDR-Komödie „Liebe ist unberechenbar“ eine überraschende Geschichte über das Aufeinandertreffen zweier Menschen, die auf den ersten Blick kaum unterschiedlicher sein könnten. Die Handlung dreht sich um den introvertierten Mathematikprofessor Leonard Damovsky, verkörpert von Heino Ferch, und die lebensfreudige Caféangestellte Judith Kreuzer, die von Tanja Wedhorn gespielt wird. Diese beiden Protagonisten, die sich in der komplexen Welt der Mathematik und sozialen Interaktionen bewegen, stehen für die vielfältigen Facetten menschlichen Zusammenlebens.
Leonard, ein Mann der Zahlen, meidet den Kontakt zu anderen. Während er in seiner eigenen Mathematikwelt versinkt, ist Judith das absolute Gegenteil—laut, impulsiv und lebensbejahend. Der Konflikt zwischen diesen beiden Charakteren bildet das Herzstück der Komödie, die am 7. September um 20:15 Uhr im NDR ausgestrahlt wurde. Judith, die im Campuscafé arbeitet, hat nicht nur einen Job, sondern führt auch eine lockere Beziehung mit dem Marketingchef der Universität, Stefan Bach. Dieser sieht in einem Schülerprojekt die Möglichkeit, Judith zu einem neuen Job zu verhelfen, und kürt Leonard zu ihrem Mentor.
Der Zahn der Zeit und die Herausforderung
Leonard ist alles andere als erfreut über diese neue Verantwortung. Er hält Judith für völlig unqualifiziert und sieht sie als chaotisch. Die Spannung wird weiter angeheizt, als Leonards Vater, Franz, in die Geschichte eingreift. Der ehemalige Komiker versucht, durch seine derben Scherze und ungeschickten Versuche, die öffentliche Wahrnehmung seines Sohnes zu beeinflussen, das Projekt zu fördern, was Leonard zusätzlich in Schwierigkeiten bringt. Diese Dynamik führt zu einem humorvollen, aber auch tiefgründigen Kontext, der sowohl die Herausforderungen zwischenmenschlicher Beziehungen als auch individuelle Ängste thematisiert.
Heino Ferch, bekannt für das Spielen von facettenreichen Charakteren, äußerte, dass er sich darauf gefreut hat, „diesen seltsamen, verklemmten Typen“ darzustellen. „Ich spiele gerne Menschen, die so ganz anders sind und in ihrer eigenen Welt leben“, erklärte er der Deutschen Presse-Agentur. Diese Charakterzüge bringen die Zuschauer dazu, Leonard nicht nur zu verstehen, sondern auch mit ihm zu fühlen, während er langsam Vertrauen zu Judith aufbaut. Judith erkennt die inneren Kämpfe Leonards und entwickelt mit der Zeit eine besondere Verbindung zu ihm.
Ein bewährtes Duo
Die Chemie zwischen Ferch und Wedhorn ist nicht neu. Das Paar hat bereits in der Vergangenheit in der Produktion „Liebe verjährt nicht“ zusammengearbeitet, die im Jahr 2020 ausgestrahlt wurde. Ihre wiederholte Zusammenarbeit spricht für die Kompatibilität der beiden Schauspieler vor der Kamera. „Wir haben uns einfach so gut verstanden, es war ein gutes Miteinander“, so Ferch über die Zusammenarbeit. Diese wiederkehrende Partnerschaft hat dazu beigetragen, die Charaktere und deren Entwicklung zu vertiefen, während sie die Zuschauer in eine emotionale Achterbahnfahrt auf der Suche nach Liebe und Verständnis mitnehmen.
In „Liebe ist unberechenbar“ wird nicht nur eine Geschichte des Aufeinandertreffens zweier unterschiedlicher Menschen erzählt, sondern es werden auch tiefere Fragen zu Angst, Vertrauen und der Suche nach Identität aufgeworfen. Bei der Ausstrahlung erhielt die Komödie viel Zuspruch und regte bereits zur Diskussion darüber an, wie sich Menschen trotz extremer Unterschiede annähern können. Diese Thematik bleibt auch im weiteren Verlauf der Erzählung präsent und wird begleitet von humorvollen und rührenden Momenten, die die Zuschauer dazu anregen, über ihre eigenen Beziehungen nachzudenken.
Die bemerkenswerte Leistung von Michael Gwisdek als Leonard’s Vater bringt eine weitere Schicht in die Erzählung ein. Gwisdek, der für seine bemerkenswerte Karriere bekannt war und 2020 verstarb, hinterlässt auch in dieser Produktion einen bleibenden Eindruck. Seine Rolle zeigt die Herausforderungen, die damit einhergehen, in der Öffentlichkeit zu stehen, während er gleichzeitig seine eigene verletzliche und komische Art bringt. Diese Darstellung ist ein letztes Geschenk an die Zuschauer, das einen tiefen Eindruck hinterlässt.
– NAG