Am heutigen Morgen begannen in Moldau die Präsidentenwahlen sowie ein Referendum über den europäischen Kurs des Landes. Die Wahlleiterin Angelica Caraman berichtete, dass der Urnengang in der ehemaligen Sowjetrepublik ohne Zwischenfälle erfolgt. In der Hauptstadt Chisinau standen bereits früh Zehntausende Wähler Schlange, um ihre Stimme abzugeben.
Besonders bemerkenswert ist die Öffnung von 30 Wahllokalen in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien sowie 231 im Ausland, wo sich die Wähler im Wesentlichen hauptsächlich in Rumänien und der Ukraine befinden. In Moskau bildeten sich lange Schlangen vor der Botschaft, während die Menschen auf die Möglichkeit warteten, ihre Stimme abzugeben. Moldau, das zwischen Rumänien und der Ukraine liegt, hat einen Status als EU-Beitrittskandidat inne.
Maia Sandu als Favoritin
Die pro-westliche Präsidentin Maia Sandu tritt zur Wiederwahl an und hat gleichzeitig das Referendum angesetzt, welches den EU-Kurs in der Verfassung des Land verankern soll. Bei den Wahlen sind elf Kandidaten zugelassen, darunter auch einige, die sich für bessere Beziehungen zu Russland aussprechen. Sicherheitseinrichtungen in Moldau haben im Vorfeld bereits Desinformationen und Wählerkauf durch prorussische Gruppen aufgedeckt. Russland hingegen beklagt, dass die EU versucht, Wähler durch versprochene Milliardenhilfen zu beeinflussen.
Sandu, 52 Jahre alt, ist laut jüngsten Umfragen Favoritin der Wahlen mit Zustimmungswerten von etwa 36 Prozent. Sollte sie im ersten Wahlgang keine absolute Mehrheit erzielen, wird eine Stichwahl mit dem Zweitplatzierten in zwei Wochen erwartet. Das Land mit rund 2,5 Millionen Einwohnern hat auch Hunderttausende Bürger, die im Ausland, hauptsächlich in der EU, leben und ebenfalls zur Stimmabgabe aufgerufen sind.
Die Wahllokale im Land sind von 7:00 Uhr bis 21:00 Uhr geöffnet (6:00 bis 20:00 Uhr MESZ). Aussagekräftige Ergebnisse der Wahlen werden am späten Abend erwartet. Dieses Ereignis ist von großer Bedeutung, da es nicht nur die politische Zukunft Moldaus beeinflussen könnte, sondern auch die Richtung, in die das Land sich im Hinblick auf die EU-Integration bewegen möchte. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.nordbayern.de.
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