Nach monatelangen Protesten hat das Bergamt Südbayern nun die Genehmigung erteilt, und die Bauarbeiten am Bohrplatz in Reichling haben begonnen. Die Firma Genexco setzt bei diesen Arbeiten auf einen Standort, der in der Gemeinde Landsberg am Lech, unweit des bei Touristen beliebten Ammersees liegt. Hier sollen in einer Tiefe von etwa 3.000 Metern mögliche Gasvorkommen erschlossen werden.
Die massive Bagger-Aktion hat bei den Anwohnern bereits zu großen Besorgnis geführt. Zahlreiche Bürger haben sich zusammengetan, um gegen das Projekt zu protestieren. Sie befürchten, dass die Gasförderung negative Auswirkungen auf die Umwelt und die Lebensqualität in der Region haben wird. Einige Anwohner haben sogar erklärt, sie würden sich weigern, den Abtransport von Gas über ihre Grundstücke zuzulassen, was die Pläne von Genexco erheblich komplizieren könnte.
Geplante Erkundungsbohrungen und ihre Kritiker
Die Arbeiten, wie von Genexco angekündigt, sollen im ersten Quartal 2025 mit dem Aufstellen eines Bohrtums fortgesetzt werden. Diese Erkundungsbohrungen sind auf einen Zeitraum von etwa vier Wochen angelegt. Die Behörden setzen auf eine strenge Überwachung der Vorgänge, um sicherzustellen, dass alle Vorschriften eingehalten werden.
Die Kritik an den Bohrungen ist erheblich. Neben den betroffenen Anwohnern protestieren auch Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace gegen die geplante Gasförderung in Bayern. Laut Saskia Reinbeck von Greenpeace verschlechtern die Bohrungen die Umweltbilanz und verlängern die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Im Angesicht der globalen Klimakrise und der extremen Wetterereignisse, die durch die Erderhitzung hervorgerufen werden, ist dies ihrer Meinung nach ein unverantwortlicher Schritt.
Genexco hingegen verteidigt seine Pläne. Das Unternehmen argumentiert, dass die Erschließung regionaler Gasvorkommen sowohl wirtschaftliche Vorteile als auch eine geringere Umweltbelastung im Vergleich zu importiertem Flüssiggas mit sich bringen würde. Diese Behauptung wird jedoch von vielen als nicht überzeugend angesehen, insbesondere von den Umweltorganisationen, die auf alternative Energiequellen wie Wind- und Erdwärme plädieren.
Die Diskussion um die Gasbohrungen in Reichling ist damit wieder angeheizt. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, insbesondere im Hinblick auf die anhaltenden Proteste und den Widerstand der Anwohner, die fest entschlossen sind, ihre Region und deren Umwelt zu schützen.