In den vergangenen Monaten haben die Schmetterlinge in Bayern unter widrigen Wetterbedingungen gelitten. Der kalte und regnerische Mai sowie Juni haben dazu geführt, dass selbst allgemein verbreitete Arten, wie der Kleine Fuchs und der Hauhechel-Bläuling, heuer deutlich seltener gesichtet wurden. „Die Witterung hat einen erheblichen Einfluss auf die Population der Schmetterlinge“, erklärte Elisa Treffehn vom Naturschutzverband LBV in Hilpoltstein.
Um ein besseres Bild vom Zustand der Schmetterlinge zu bekommen, initiierte der LBV im Frühling ein Mitmach-Projekt mit dem Titel „Falter im Fokus“. Dabei wurden die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, ihre Beobachtungen zu melden. Besonders die Arten Admiral, Schwalbenschwanz und Taubenschwänzchen standen im Fokus dieser Aktion.
Beteiligung der Bevölkerung
Die Resonanz auf diesen Aufruf war überwältigend. Über 3.200 Menschen nahmen an der Aktion teil und meldeten mehr als 8.600 Sichtungen von Schmetterlingen. „Dank dieser breiten Beteiligung konnten wir wertvolle Daten zur Verbreitung der drei Falterarten in Bayern erfassen“, betonte Treffehn. Diese Informationen sind insbesondere im Kontext des Klimawandels von Bedeutung.
Ein weiterer Aspekt ist, dass sowohl der Admiral als auch das Taubenschwänzchen Wanderfalter sind, die in den kalten Monaten Richtung Süden ziehen. Mit der fortschreitenden Klimaerwärmung könnte es jedoch möglich werden, dass diese Arten zunehmend in Bayern überwintern.
Die gesammelten Daten sind zweifellos eine wertvolle Informationsquelle für Naturschützer und Wissenschaftler. Sie erlauben es, die Veränderungen in der Schmetterlingspopulation besser zu verstehen und entsprechende Maßnahmen zum Schutz dieser wichtigen Insekten zu ergreifen.
Für detailliertere Ergebnisse und Analysen verweist Treffehn auf die Notwendigkeit künftiger Projekte und Studien. Diese werden helfen, die evolutiven Anpassungen der Schmetterlinge an veränderte klimatische Bedingungen zu beobachten und deren Überleben zu sichern. Die Sorgen über die Folgen des Klimawandels auf die Biodiversität nehmen damit zu, und Aktionen wie „Falter im Fokus“ zeigen, wie wichtig das Engagement der Öffentlichkeit in diesen Belangen ist.
Die neuesten Erkenntnisse zu den Schmetterlingen in Bayern bestärken die Forderung nach noch mehr Naturschutzinitiativen und einem besseren Bewusstsein für die Bedeutung dieser kleinen, aber entscheidenden Geschöpfe für das Ökosystem. Diese Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Umwelt machen deutlich, dass wir alle einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten können und müssen.
Ein umfassenderer Blick auf die Schmetterlingspopulation und deren Trends ist nicht nur für die Biologen von Interesse, sondern auch für jeden, der die Schönheit und die Vielfalt der Natur schätzt. Die Menschen in Bayern scheinen bereit zu sein, aktiv mitzuhelfen – nun braucht es nur die richtigen Instrumente und Initiativen, um diese Bereitschaft in langfristigen Erfolg umzuwandeln. Weitere Informationen zu den Forschungsergebnissen und den nächsten Schritten sind hier zu finden.