Im Stadtteil Rothenditmold von Kassel wird derzeit ein bedeutendes städtebauliches Projekt realisiert. Das Henschelareal, ein denkmalgeschütztes Areal an der Wolfhager Straße, soll sich zu einem vielfältigen Quartier entwickeln, das Wohnraum, Gewerbeflächen und kulturelle Nutzung miteinander vereint. Derartige Entwicklungen sind entscheidend für die zukünftige städtische Infrastruktur und die Lebensqualität in Kassel.
Der Städtebauliche Wettbewerb, der diese Neugestaltung vorantreibt, hat inzwischen die erste Runde abgeschlossen. Wochenlang haben sieben internationale Architekturbüros an anonymen Entwürfen gearbeitet. Das Ergebnis der ersten Bewertungsrunde fiel positiv aus: Zwei Konzepte wurden vom Gremium gewählt, die nun in der zweiten Runde weiter ausgearbeitet werden. In einer Sitzung im Oktober wird dann der Siegerentwurf bekanntgegeben, mit dem eine Vorstellung für die Öffentlichkeit voraussichtlich Anfang 2025 geplant ist.
Wichtige Schritte im Rahmen des Projekts
Bereits im vergangenen Jahr wurden erste Pläne des Investors Sector Seven präsentiert, jedoch wurden diese aufgrund von Anpassungsbedarf zurückgezogen. Die ursprünglichen Ideen deckten sich nicht mit den Gegebenheiten und Wünschen der Stadt. Daher wurde ein Workshopverfahren initiiert, um gemeinsam mit Bürgern, Mietern und der Stadtverwaltung eine zielgerichtetere Vision zu entwickeln.
Markus Vogel vom Entwicklungsbüro Dr. Vogel erklärte, dass die Pläne nun auch eine stärkere gewerbliche Nutzung vorsehen, was durch die aktuellen Baupreise und die Unterstützung des Mittelstands bedingt ist. Der Fokus liegt auf einer balancierten Mischung aus Gewerbe und Wohnraum, wobei die Wohnnutzung wahrscheinlich erst in einigen Jahren Realität wird.
In diesem Jahr fand in Abstimmung mit der Stadt Kassel das Workshopverfahren zur Ideenfindung statt. Dieses Ziel war es, im Dialog mit verschiedenen Interessengruppen konkrete Ideen zu entwickeln. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde nun im Ortsbeirat vorgestellt, mit dem Ziel, historische Identität und moderne Nutzungen in Einklang zu bringen.
Kritik und Bedenken aus der Gemeinschaft
Vertreter des Technikmuseums und des Skatevereins Mr. Wilson haben ebenfalls Bedenken hinsichtlich der Flächen, die ihnen weiterhin zur Verfügung stehen werden. Die Balance zwischen wirtschaftlicher Tragfähigkeit und kulturellen Angeboten wird als herausfordernd angesehen, und der Wunsch nach mehr Dialog mit den Verantwortlichen wurde laut geäußert.
Markus Vogel betonte, dass die Finanzierung der Museen und Einrichtungen nicht allein in der Verantwortung des Investors liege. Es werde auf Fördermittel und Unterstützung durch die Stadt Kassel hingewiesen, um künstlerische und kulturelle Institutionen zu unterstützen. Der Denkmalschutz sei bereits in den Planungsschritten berücksichtigt worden, was für einige Beteiligte ein positives Signal ist.
Abschließend bleibt zu betonen, dass der Ortsbeirat sich für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kunst, Kultur und Wohnraum in den Planungen einsetz. „Wir wollen kein weiteres Salzmann-Gelände“, stellte Ortsvorsteher Roth klar. Dies zeigt den unermüdlichen politischen Willen, die einzigartigen kulturellen Elemente der Stadt zu bewahren, während gleichzeitig notwendige Entwicklungen ermöglicht werden. Weitere Informationen dazu sind auf www.hna.de zu finden.