Jonas Deichmann ist ein Name, der in der Welt des Extremsports zunehmend Aufmerksamkeit erregt. Aktuell setzt er sich mit einem gewaltigen Vorhaben auseinander: Er absolviert jeden Tag einen Ironman — das bedeutet, jeden Tag Schwimmen, Radfahren und Laufen — insgesamt 120 Tage lang ohne Pause. Die Welt schaut gebannt auf ihn, da er damit einen neuen Weltrekord aufstellen will, nachdem er am 22. August die bisherige Bestmarke von 105 hintereinanderliegenden Triathlons überboten hat.
Die Herausforderung, die du sich selbst auferlegt hat, ist nicht nur beeindruckend, sondern auch extrem fordernd für Körper und Geist. Deichmann ist kein unerfahrener Sportler, sondern hat bereits zahlreiche Abenteuer hinter sich, die von Radreisen über Marathons bis hin zu extremen Ausdauerprojekten reichen. Geboren in Stuttgart und aufgewachsen bei Pforzheim, hat er schon mal das Nordkap in Norwegen bis Kapstadt in Südafrika mit dem Fahrrad zurückgelegt. Sein unermüdlicher Geist und die Liebe zur Herausforderung zeichnen ihn aus.
Ein strenger Tagesablauf
Jonas’ Alltag sieht streng geregelt aus. Jeden Morgen um 5.40 Uhr läutet der Wecker, gefolgt von einem ersten Frühstück. Ungefähr eine Stunde später geht es ins Wasser, wo er 3,8 Kilometer schwimmt. Dann folgt sein zweites Frühstück, bevor er auf sein Fahrrad steigt. Auf dem Weg zum nächsten Ziel, einem Marathon mit 42,195 Kilometern, isst er sogar Pasta während der Fahrt – spezielle Vorrichtungen an seinem Lenker machen das möglich. Es ist ein Lebensstil, der wie ein gut geöltes Uhrwerk funktioniert. Routine ist für ihn entscheidend, um die täglichen Herausforderungen zu meistern.
Er verbrennt dabei etwa 10.000 Kalorien täglich und trinkt zwischen 14 und 16 Litern Wasser. Um das zu erreichen, isst er durchschnittlich alle 20 Minuten. „Das ist wie ein Auto, bei dem du das Benzin immer ganz oben haben möchtest“, erklärt er. Trotz dieser unglaublichen Anstrengungen bleibt er jedoch optimistisch und lässt sich nicht entmutigen, selbst wenn sein Körper ihm signalisiert, dass die Belastungen erheblich sind.
Kritische Momente und persönliche Herausforderungen
Es gab kritische Momente in seiner Reise. Die ersten drei Tage liefen wie am Schnürchen, doch dann kam das Unbehagen. Sein Körper begann zu signalisieren, dass die Belastung zu hoch wurde. Schmerzliche Entzündungen und Verschiebungen der Wirbel machten ihm zu schaffen. Doch mit Physiotherapie und der richtigen Technik konnte er weiterhin durchhalten. Damit hat er nicht nur zeigen können, wie stark sein Wille ist, sondern auch seine Methode und Disziplin unter Beweis gestellt.
Die motivation für Deichmann bleibt stark. Er sieht sich als Vorbild für viele, die mit ihm trainieren möchten. Seine sozialen Medien, insbesondere Instagram, sind voll von Followern, die seine Bewegungen und Herausforderungen verfolgen. Menschen kommen aus ganz Deutschland und darüber hinaus, um ihn auf seinem Weg zu unterstützen. Für viele ist er eine Inspiration, um mehr Sport zu treiben und ihre eigenen Grenzen zu überschreiten.
Ein weiteres bemerkenswertes Detail seiner Reise ist seine Abneigung gegen Schmerzmittel während der Belastungen. So nimmt er Ibuprofen nur in der Nacht, um Schmerzen zu lindern und um seinem Körper die Chance zur Regeneration zu ermöglichen. „Sport unter dem Einfluss von Schmerzmitteln sollte man vermeiden“, betont er, da es die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen könnte, die eigenen Limits wahrzunehmen.
Jonas Deichmann plant schon jetzt sein nächstes großes Abenteuer, auch wenn das jetzige Projekt ihm viel abverlangt. „Ich brauche ein Ziel“, sagt er. Unabhängig davon, was es sein wird, eines ist sicher: Deichmann wird weiterhin eine bedeutende Figur in der Welt des Extremsports bleiben. Der letzte Tag der Challenge 120 steht am 5. September bevor, doch sein Geist für neue Abenteuer wird uns noch lange begleiten.
– NAG
