Im neuesten cineastischen Abenteuer, das viele Videospiel-Fans spitz auf die Zunge haben, führt der prominente Regisseur Eli Roth das ambitionierte Projekt „Borderlands“ ins Kino, basierend auf der ikonischen First-Person-Shooter-Reihe. Roth ist bekannt für seine stilisierten Horroren, hat jedoch diesmal die Herausforderung angenommen, eine Filmadaption zu kreieren, die die Elemente des Spiels in die Filmwelt überträgt.
Die Erwartungshaltung war hoch, da die Zuversicht gewachsen ist, dass Videospielverfilmungen nach längerer Zeit des Misserfolgs eine neue Blütezeit erleben. Die jüngsten Erfolge wie die animierte Neuauflage des „Super Mario Bros. Films“, der an den Kassen über eine Milliarde Dollar einspielte, sowie die HBO-Serie „The Last of Us“, die sowohl Kritiker als auch Zuschauer begeisterte, ließen hoffen, dass auch „Borderlands“ die Wende einleiten könnte.
Besetzung und Richtung
„Borderlands“ bringt ein vollgepacktes Ensemble auf die Leinwand, darunter erfahrene Schauspielgrößen wie Cate Blanchett und Jack Black. Roth hat mit diesen Stars bereits an anderen Projekten gearbeitet, wodurch eine gewisse Vertrautheit zwischen ihnen besteht. Dennoch ist es rätselhaft, wie Jamie Lee Curtis in diesem Mix gelandet ist, denn obwohl sie eine talentierte Schauspielerin ist, scheint ihre Darstellung in diesem Kontext wenig zur Handlung beizutragen.
Die Erzählstruktur des Films, die auf einer Gruppe von ungewöhnlichen Helden basiert, erinnert an klassische Sci-Fi-Muster wie „Star Wars“ oder „Die Guardians of the Galaxy“. Die Protagonisten sind eine bunte Truppe, die auf der Jagd nach einem mysteriösen Alien-Objekt, dem sogenannten „MacGuffin“, sind. Diese Narrative ist an sich nicht neu, aber in der richtigen Umsetzung kann sie durchaus fesseln.
Kritik und Enttäuschung
Wenn man sich den Film jedoch genauer ansieht, ist es kein Geheimnis, dass er die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Das Drehbuch wird als uninspiriert und flach kritisiert, während die Witze oft schwach und die durchgehende Selbstironie von den Zuschauern als anstößig empfunden werden könnte. Roth scheint zu versuchen, die Grenzen des Genres zu übertreten, doch häufig wird der Selbstversuch zum Hindernis.
Die Einflüsse großer Sci-Fi-Klassiker sind unverkennbar, aber die eigene Identität des Films bleibt schwach. Die Mischung aus Fäkalhumor und übertriebenen Charakteren trägt nicht entscheidend zur Tiefe des Filmes bei, wodurch der Enthusiasmus, den man sich als Zuschauer erhofft hatte, schnell schwindet.
Das Fazit vieler Kritiker ist klar: Der Versuch, eine tiefgründige und doch unterhaltsame Geschichte aus einem dem Genre nach etwas abgedroschenen Konzept zu erstellen, ist in diesem Fall misslungen. Während Roth ein ambitioniertes Unterfangen unternommen hat, bleibt der Eindruck eines nicht vollendeten Werkes zurück, das mehr Stil als Substanz bietet. „Borderlands“ könnte somit der letzte Schuss ins Blaue für Videospielverfilmungen sein, anstatt der erhoffte Erfolg zu werden.
– NAG