Die Filmindustrie sieht sich mit einer wachsenden Herausforderung konfrontiert, wenn es um die Adaption beliebter Videospiele in Filme geht. Ein jüngstes Beispiel ist „Borderlands“, dessen Premiere in den USA stattfand und durch gemischte Kritiken begleitet wurde. Ein besonderer Aspekt dieser Verfilmung ist die Entscheidung, aggressive Gewaltszenen zu reduzieren, um eine breitere Zielgruppe zu erreichen.
Der Einfluss auf Zielgruppen
Mittlerweile ist es eine gängige Strategie in der Filmbranche, meist gewalttätige Inhalte für jüngere Zuschauer abzuschwächen. „Borderlands“ wird mit einem PG-13 Rating eingestuft, obwohl das Original-Videospiel eine Altersfreigabe von M (for mature) für Zuschauer ab 17 Jahren erhalten hat. Diese Entscheidung dürfte das Interesse eines breiteren Publikums wecken, könnte aber auch langjährige Fans enttäuschen, die eine filmische Umsetzung der brutalen Elemente erwarten.
Das große Vorhaben der Produzenten
Während der Regis von „Borderlands“, Eli Roth, bekannt für seine Leidenschaft für Horrorfilme, war, gab es Bedenken, dass die gewohnte Intensität verloren gehen könnte. Stuntkoordinator Jimmy O’Dee berichtete im Interview, dass während der Dreharbeiten ein hohes Maß an Brutalität angestrebt wurde. „Wir haben Köpfe weggeblasen und Füße abgehackt, um die gewünschte extreme Darstellung zu erzielen“, erklärte er.
Die Kraft der Nachbearbeitung
Ein wichtiger Punkt ist die Zeit, die in die Nachbearbeitung von „Borderlands“ investiert wurde. Diese Phase ist entscheidend, um die gewalttätigen Szenen so anzupassen, dass sie den Vorgaben für eine niedrigere Altersfreigabe entsprechen. O’Dee verdeutlichte, dass Entscheidungen darüber, wie viel Gewalt im finalen Film gezeigt wird, oft erst in diesem Stadium getroffen werden. “Es ist eine schwierige Balance, die es erfordert, sowohl die Vorlieben der Zuschauer als auch die Anforderungen der Filmverleiher zu berücksichtigen”, sagte er.
Die Verbindung zum Original
Die “Borderlands”-Spiele sind bekannt für ihren speziellen Humor und ihre actionreiche, brutale Erzählweise. Die Herausforderung besteht darin, diese Essenz in den Film zu transportieren, während man die Wahrscheinlichkeit erhöht, ein breiteres Publikum zu erreichen. Die aktuellen Kritiken zeigen bereits, dass der Film in der Wahrnehmung vieler Zuschauer hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Zukunft von Videospielverfilmungen
Wenn „Borderlands“ am 22. August 2024 in die deutschen Kinos kommt, könnte das Urteil der Zuschauer entscheidend für die Zukunft von Videospieladaptionen sein. Mit der aktuellen Entwicklung könnte man den Eindruck gewinnen, dass die Filmbranche Schwierigkeiten hat, die Interessen der ursprünglichen Gaming-Community und die der breiten Öffentlichkeit in Einklang zu bringen. Der Fall von „Borderlands“ könnte leicht als ein Massstab für kommende Adaptionen dienen.
Die Reaktionen auf den Film könnten letztendlich die Richtung bestimmen, in die sich die Produktion zukünftiger Videospielumsetzungen entwickelt. Wird ein radikaler Weg eingeschlagen, um die originellen Inhalte zu bewahren, oder wird der Fokus weiterhin auf eine breitere Zielgruppe gelegt? Die Zeit wird es zeigen.
– NAG