In einem dramatischen Vorfall im Landkreis Rosenheim, konkret in Riedering, erhebt die Tierrechtsorganisation Peta schwere Vorwürfe gegen einen Landwirt. Berichten zufolge soll eine „tierquälerische Rinderhaltung“ vorliegen, die durch einen Insider mit erschreckenden Bildern und Informationen dokumentiert wurde. Nach ersten Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Anschuldigungen nicht auf dem Pächter basieren, sondern von einer unbekannten Person gekommen sind. Dies führte bereits zu einer Strafanzeige gegen den Landwirt und die Einschaltung des Veterinäramts.
Obwohl die Nachbarn der Vorwürfe nachgingen, schien die Ausgangsituation weniger besorgniserregend zu sein als zunächst angenommen. Robert Maier, ein aufmerksamer Anwohner, besuchte selbst den betroffenen Hof und stellte fest, dass die Stallbedingungen nicht so düster waren, wie von Peta beschrieben. Obwohl die Tierrechtsorganisation von blutenden Wunden und schlechten Haltungsbedingungen spricht, konnte Maier solche Mängel nicht bestätigen. Die Tiere waren gut ernährt, die Stallluft sauber und es gab keine sichtbaren Verletzungen, abgesehen von einer Kuh in Brunst, deren Blut fälschlicherweise als Verletzung gedeutet wurde.
Die Kontroversen um die Anbindehaltung
Die Anschuldigungen stellen nicht nur den Landwirt in ein schlechtes Licht, sondern werfen auch Fragen zur Tierschutzgesetzgebung auf. Peta argumentiert, dass die Anbindehaltung der Rinder gegen das Tierschutzgesetz verstößt, während im Moment diese Praktik zumindest saisonal noch erlaubt ist. Die Organisation fordert die Staatsanwaltschaft auf, die Tierhaltung sorgfältig zu prüfen, um den Tieren zu helfen und mögliche Missstände zu sanktionieren. Ein Überraschungsmoment könnte hierin bestehen: Das Veterinäramt hatte bereits Anfang Oktober eine unangekündigte Kontrolle des Betriebs durchgeführt und keine gravierenden Mängel festgestellt. Ein Nachbesuch ist für den 22. Oktober geplant.
Der Oberstaatsanwalt von Traunstein/Rosenheim, Dr. Rainer Vietze, äußerte sich zur zuvor erwähnten Strafanzeige von Peta. Er betonte, dass er über die Anzeige noch nicht informiert sei, jedoch damit rechne, dass sie bald bei der Staatsanwaltschaft eingehen würde. Die Haltungsbedingungen der Rinder und die damit verbundenen rechtlichen Entwicklungen befinden sich im Fokus, während die Debatte über die Anbindehaltung in der Landwirtschaft an Intensität zunimmt.
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