Rosenheim

Medikamenten-Mangel in Rosenheim: Sorgen vor dem Winter wachsen!

In der Region Rosenheim herrscht Alarmstimmung: Mehrere hundert Medikamente sind nicht lieferbar! Von Blutdruckmitteln über Schmerzmittel bis hin zu Antibiotika und Psychopharmaka – die Liste der fehlenden Arzneimittel ist lang und besorgniserregend. „Es gibt keine spürbare Verbesserung“, warnt Florian Nagele, Sprecher des bayerischen Apothekerverbands. Die Erkältungssaison hat bereits begonnen, und die Sorgen um die Medikamentenversorgung wachsen mit jedem Niesen und Husten in der Luft.

Medikamenten-Mangel: Realität oder Märchen?

Während Apotheker und Ärzte die alarmierenden Engpässe bestätigen, sieht das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die Situation ganz anders. „Es gibt keine ‚Versorgungsknappheit‘, sondern punktuelle Lieferengpässe“, erklärt eine Sprecherin. Doch Nagele kann darüber nur den Kopf schütteln: „Jeder, der das behauptet, sollte mit einem Rezept in eine Apotheke kommen. Das ist eine Katastrophe!“ Die Realität in den Apotheken spricht eine andere Sprache – die Verfügbarkeit ist alles andere als stabil.

Ein Lichtblick gibt es jedoch: Fiebersäfte für Kinder sind wieder erhältlich, nachdem sie im vergangenen Jahr rar waren. Doch bei Antibiotika-Säften sieht es düster aus. „Wir konnten nur durch Vorratshaltung unsere Kunden versorgen“, so Nagele. Der Mangel an wichtigen Medikamenten bleibt ein drängendes Problem, und die Ärzte sind besorgt über die bevorstehenden Wintermonate. Dr. Michael Iberer, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands, berichtet von Engpässen bei Antibiotika, Diabetesmitteln und Asthma-Sprays. „Die Politik hat reagiert, aber die Probleme bestehen weiterhin“, sagt er.

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Dispensierrecht als mögliche Lösung?

Ein möglicher Ausweg aus der Misere könnte das Dispensierrecht sein, das es Ärzten erlaubt, Medikamente direkt abzugeben. „Das wäre hilfreich, denn wir wissen, was unsere Patienten brauchen“, so Iberer. Doch die Umsetzung ist umstritten und könnte zu Interessenkonflikten führen. Die Situation bleibt angespannt, und die Apotheker setzen alles daran, die Versorgung aufrechtzuerhalten. Doch die Frage bleibt: Wie lange kann das gut gehen?

Quelle/Referenz
ovb-online.de

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