
In den Landkreisen Traunstein und Rosenheim fand am vergangenen Wochenende ein innovatives Lkw-Schnuppertraining speziell für Frauen statt. Organisiert von den Kreisfeuerwehrverbänden, zielt die Veranstaltung darauf ab, das Engagement von Frauen im Ehrenamt zu stärken und mehr Frauen für die Feuerwehr zu begeistern. Die Resonanz war überwältigend: Es gab mehr Anmeldungen als Plätze. 18 Frauen aus der Region konnten unter Anleitung eine Vielzahl von Fahrmanövern mit einem beeindruckenden 10 Meter langen, 21 Tonnen schweren Lkw mit 530 PS üben, der von der Fahrschule Eggerl bereitgestellt wurde, die auch auf ein Honorar verzichtete.
Die Veranstaltung fand auf dem Firmengelände des Biomassehofes Achental in Grassau statt. Neben praktischen Fahrübungen hatten die Teilnehmerinnen die Gelegenheit, technische Details der Feuerwehrfahrzeuge kennenzulernen. Michael Bichler, ein Feuerwehrmann, erklärte die verschiedenen technischen Einrichtungen und stand den Frauen für Fragen zur Verfügung. "Der Tag wurde als sehr positiv und gut organisiert wahrgenommen," berichtete die Frauenbeauftragte des KFV Traunstein, Franziska Leitenbacher.
Entwicklung und Ausbau des Angebots
Leitenbacher äußerte ihr Bedauern über die begrenzte Teilnehmerzahl und kündigte an, dass die Organisatorinnen das Angebot für Feuerwehrfrauen zukünftig ausbauen möchten. Die Wichtigkeit von Netzwerken und Austausch unter Feuerwehrfrauen wurde betont, um das bestehende Netzwerk in der Region weiter zu stärken.
Jürgen Eggerl von der Fahrschule lobte die Fähigkeiten der Teilnehmerinnen und bezeichnete den Tag als "schön und lustig." Für die Verpflegung während der Veranstaltung sorgte der Biomassehof, der zudem das Gelände kostenlos zur Verfügung stellte. Als Dankeschön erhielten die Organisatorinnen Geschenkkörbe von den Teilnehmerinnen.
Der Stand der Frauen in der Feuerwehr
Obwohl Frauen in vielen Bereichen der Gesellschaft und Arbeitswelt präsent sind, ist ihr Anteil in der Freiwilligen Feuerwehr nicht hoch. Statistisch gesehen gibt es in der Freiwilligen Feuerwehr nur eine Frau auf mehr als zehn Männer, und in der Berufsfeuerwehr liegt das Verhältnis sogar bei einer Frau auf bis zu 50 Männer. Diese Ungleichgewichte sind nicht objektiv zu rechtfertigen und zeigen, dass Handlungsbedarf besteht.
Die Kampagne "FeuerWehrDich" setzt sich deshalb aktiv für die Förderung von Frauen in männerdominierten Strukturen wie der Feuerwehr ein. Auch der Austausch zwischen Feuerwehrfrauen und die gegenseitige Unterstützung sind Grundpfeiler dieser Initiativen. Initiativen wie das Schnuppertraining in Traunstein und Rosenheim sind Schritte in die richtige Richtung, um das Engagement und die Sichtbarkeit von Frauen in der Feuerwehr zu erhöhen.
Das Interesse an solchen Veranstaltungen verdeutlicht nicht nur die Motivation der Frauen, sondern zeigt auch, dass das Thema gendergerechte Beteiligung in der Feuerwehr dringlicher denn je ist. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um diese positive Entwicklung weiter voranzutreiben.
Für weitere Informationen über die Initiative und das Engagement von Frauen in der Feuerwehr, besuchen Sie die Websites von FireWorld und Frauen machen Feuerwehr.
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