Im malerischen Ostheim ist Mitte Oktober die Vorfreude groß, denn der Rhöner Wurstmarkt verspricht ein Fest für Freunde kulinarischer Delikatessen zu werden. Seit der ersten Veranstaltung im Jahr 2002 hat sich dieses Event nicht nur als Markt für schmackhafte Wurst- und Schinkenspezialitäten etabliert, sondern auch als bedeutender Anziehungspunkt für Genussliebhaber aus nah und fern. Jedes Mal strömen bis zu 20.000 Besucher in die Stadt, um die vielfältigen Angebote zu entdecken. Doch die Frage, warum der Eintritt für Erwachsene 5 Euro beträgt, sorgt immer wieder für Diskussionen.
Die Organisation eines solchen Festes erfordert enormen Einsatz und finanzielle Mittel. Die Stadt Ostheim und ihr Kommunalunternehmen sind die Hauptakteure, wenn es darum geht, das Fest auf die Beine zu stellen. Hunderte von Stunden Arbeit und eine Kostenstruktur von etwa 120.000 bis 140.000 Euro machen deutlich, dass die Veranstaltung kein Pilgerweg der Kostenfreiheit ist. Diese Summe umfasst zahlreiche Posten, darunter Werbung, Sicherheitsdienste, Musikkapellen und die technische Ausstattung.
Der hohe Preis der Unterhaltung
Die Stadt hat sich entschieden, für den Wurstmarkt in Marketing zu investieren. Rund 40.000 Euro werden für Werbung veranschlagt, damit möglichst viele Feinschmecker angelockt werden. Rund um den Markt fallen zudem Kosten für die Energieversorgung an, und auch die Sicherheitsmechanismen sind nicht zu vernachlässigen. „Die Stromversorgung zieht viele Ressourcen in Anspruch, allein 15 Verteilerkästen werden benötigt“, erklärt Steffen Malzer, der Bürgermeister von Ostheim. Berichtet www.mainpost.de.
Die Aussteller selbst sind ebenfalls mit hohen Kosten belastet; für einen Stand müssen sie etwa 500 Euro Miete sowie die Gebühren für Wasser und Strom aufbringen. Wenn die Stadt auf den Eintrittspreis verzichten würde, wäre die Durchführung des Wurstmarkts aufgrund der finanziellen Belastungen nicht möglich. Malzer erklärt: „Ohne diesen kleinen Obolus könnten wir die Veranstaltung nicht realisieren.“ Er hebt hervor, dass der Eintritt auch dazu dient, ein echtes Interesse zu fördern und Besucher anzuziehen, die sich wirklich für das Angebot interessieren.
Kritik am Eintrittspreis
Dennoch gibt es immer wieder Stimmen, die den Eintritt kritisch sehen. Metzgermeister Andreas Ortlepp findet die Diskussion unverständlich und betont die hohen Kosten, die es zu decken gilt. „Fünf Euro sind wirklich nicht viel für die gebotene Beratung, Kostproben und Unterhaltung“, sagt er und verweist auf die Personalkosten, die am Wochenende einen hohen Anteil seiner Ausgaben ausmachen. „Der Messebesuch verlangt viel von unserem Team.“ Er hebt hervor, dass das Gespräch mit den Kunden von großer Bedeutung ist und die direkte Interaktion geschätzt wird.
Johannes Dietz, ein weiterer Aussteller, glaubt, dass die Gäste bereit sind, für hochwertige Spezialitäten zu bezahlen. „Die Messe zieht Gäste an, die Wert auf Qualität legen, und die dann auch bereit sind, etwas mehr Geld zu investieren“, sagt er und macht deutlich, dass die Teilnahme am Wurstmarkt für sein Geschäft lukrativ ist. Nach dem letzten Fest verzeichnete er einen deutlichen Anstieg an Kunden, die nach seinem prämierten Schinken fragten.
Erste Schritte zur Selbstständigkeit hat auch Barbara Fink unternommen. Sie ist neu beim Wurstmarkt und plant, ihren Gästen eine breite Palette an herzhafter Hausmacherwurst anzubieten. Für sie ist der Eintritt eine gerechte Sache. „Wenn ich auf ein größeres Fest gehe, erwarte ich auch, einen Beitrag zu ehrenwerten Veranstaltungen zu leisten“, erkennt sie an. Die Besucher sollen entscheiden, ob ihnen das Gesamtpaket der Unterhaltung, Informationen und der Kostproben den Preis wert ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Eintrittspreis für den Rhöner Wurstmarkt nicht nur eine finanzielle Notwendigkeit, sondern auch eine Möglichkeit ist, die Qualität der Veranstaltung zu sichern. Die hohe Nachfrage und die eindrucksvolle Auswahl der Aussteller zeigen, dass dieser Markt ein wichtiger Bestandteil der Region ist und eine wertvolle Plattform für die Präsentation regionaler Gaumenfreuden bietet.