Im Herzen Regensburgs entbrannt ein hitziger Konflikt zwischen Klima-Aktivisten und der Stadtverwaltung. Am 6. September 2024 haben Aktivisten von Fridays for Future unter dem Motto „Park statt Parkhaus“ vor dem Büro der SPD-Stadtratsfraktion protestiert. Ihr Ziel? Den Bau eines neuen Parkhauses am Unteren Wöhrd zu stoppen, der ihrer Meinung nach nicht nur überflüssig, sondern auch finanziell verschwendete Mittel wäre.
Die Proteste sind Teil einer wachsenden Bewegung, die sich gegen umweltschädliche Bauprojekte einsetzt. Die geplante Investition von über elf Millionen Euro in das Parkhaus stößt auf heftige Kritik der Umweltaktivisten. Sie argumentieren, dass diese Gelder besser in Projekte für Natur- und Klimaschutz fließen sollten. „Wir brauchen keine neuen Parkplätze, sondern ein Umdenken in der Stadtplanung. Investitionen in Radwege und den öffentlichen Nahverkehr sind dringend notwendig, um Regensburg nachhaltig und lebenswert zu halten“, so ein Sprecher von Fridays for Future.
Die Vision der Aktivisten
Während die Stadtverwaltung auf die Bedürfnisse von Autofahrern eingehen möchte, sehen die Aktivisten den Bau des Parkhauses als einen Rückschritt in der bereits begonnenen Transformation hin zu einer umweltfreundlicheren Stadt. Sie nennen es „sinnfrei“, vor dem Hintergrund, dass Regensburg sich immer mehr dem Klimaschutz verschreiben sollte. Die Klimakrise erfordert ein Umdenken; die Aktivisten fordern daher ein Ende des Trends, Infrastruktur für Autos zu schaffen. Sie sehen in einem verbesserten öffentlichen Nahverkehr und attraktiven Radwegen die Lösung, um sowohl die Umwelt zu schützen als auch die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen.
Der Protest am 6. September war nicht nur ein einmaliger Aufruf; es ist Teil einer anhaltenden Bewegung, die darauf abzielt, die Stadtverwaltung dazu zu bewegen, klimafreundlichere Alternativen zu prüfen. Fridays for Future hat bereits eine Reihe von Aktionen durchgeführt und plant weitere Aktivitäten, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. „Es geht nicht nur um Regensburg. Wir sehen einen Trend in vielen Städten, dass Parkplätze über alles andere priorisiert werden. Das muss sich ändern“, fügt ein anderer Aktivist hinzu.
Die Debatte um das Parkhaus am Unteren Wöhrd wirft wichtige Fragen auf. Sie stellt nicht nur die Prioritäten der Stadtverwaltung in Frage, sondern regt auch zu einem weiten Diskurs über die Zukunft der urbanen Mobilität an. Ob sich die Stimme der Aktivisten Gehör verschaffen wird und ob Regensburg seine Richtung ändern kann, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass der Widerstand wächst und ein Umdenken in der Stadt dringend notwendig ist.
– NAG