Regensburg

Glauben ohne Taten? Jakobus zeigt den Weg zu echtem Leben!

Regensburg, 14. September 2024 – Am kommenden Sonntag fordert der Jakobusbrief eindringlich dazu auf, Glauben durch gute Taten zu bewähren und beleuchtet die brisante Debatte über das Verhältnis von Glauben und Werken, die bereits zur Reformationszeit hitzig diskutiert wurde – eine Botschaft, die uns alle betrifft!

Regensburg, 14. September 2024 – Die christliche Lehre spielt eine zentrale Rolle im Leben vieler Menschen, und am kommenden Sonntag wird die Predigt auf einen wichtigen Text aus dem Jakobusbrief fokussiert sein. Der Abschnitt, der in den Versen 14 bis 18 des zweiten Kapitels zu finden ist, emphasiert die enge Verbindung zwischen Glauben und Taten. Der Apostel Jakobus erinnert die Gläubigen daran, dass echte Überzeugungen durch konkrete Handlungen sichtbar werden müssen.

In seinen Worten stellt Jakobus eine provokante Frage: „Was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke?“ Er bringt eindringlich zum Ausdruck, dass der Glaube ohne Taten tot ist. Um das klarer zu verdeutlichen, beschreibt er eine Situation, in der jemand Bedürftigen begegnet. Wenn dieser Person in einer Notlage nicht aktiv Hilfe angeboten wird, sind die liebenswürdigen Worte nichts wert. Dieser Gedanke betont, dass das, was wir glauben, auch in unserem täglichen Leben zum Ausdruck kommen sollte.

Der Glaube und sein Leben

Der Jakobusbrief stellt nicht einfach eine Theologie des Glaubens und der Werke auf. Vielmehr greift er ein Thema auf, das schon zur Zeit der Reformation heftig diskutiert wurde: Wie steht es um die Erlösung? Ist diese ausschließlich durch den Glauben an Jesus Christus erlangbar, oder spielen die Taten, sprich die guten Werke, eine ebenso wichtige Rolle? Martin Luther stellte klar, dass wir durch Gnade gerettet sind – eine Position, die dass es nicht möglich ist, sich durch eigene Leistungen zu erlösen. Dagegen hob die katholische Kirche die Bedeutung der Werke hervor, indem sie anmerkte, dass es auf unsere Taten ankomme, vor allem wenn wir an den letzten Gerichtstag denken.

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Der Jakobusbrief an sich kennt zwar noch nicht die theologische Auseinandersetzung dieser Zeit, doch die Grundfragen sind nach wie vor bedeutend. Jakobus schildert ein Beispiel aus dem Leben: Wenn ein Christ einen armen Bruder trifft, der hungrig und obdachlos ist, und ihm nur schöne Worte zuspricht, wird der Wert dieser Worte in Frage gestellt, wenn keine Hilfe erfolgt. Damit fordert er nicht nur die Glaubensgemeinschaft auf, stärker zu handeln, sondern stellt auch unsere eigenen Worte und Taten in den Kontext.

Dies führt uns zu einer kritischen Betrachtung unseres eigenen Lebens. Die Frage, die sich stellt, lautet: Was bedeutet es für uns, wenn wir im Gottesdienst für die Armen eintreten, aber selbst nicht bereit sind, etwas zu teilen? Wie fest kann unser Glaube sein, wenn er nicht in praktischen Taten sichtbar wird? Jakobus‘ Aufforderung ermutigt uns dazu, dass der Glaube und die praktischen Taten nicht separiert werden können. Der Glaube sollte unser Handeln prägen, und dieses Handeln wird zum Zeugnis unseres Glaubens.

Es ist also nicht die Entscheidung zwischen Glauben und Werken, die Jakobus uns vorlegt, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass beide Aspekte zusammengehören. „Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke und ich zeige dir aus meinen Werken den Glauben“, so endet der Abschnitt eindringlich. Ähnlich wie die ersten Christ:innen, sollten wir versuchen, in unserem Leben das Zeugnis unseres Glaubens abzulegen. Die stärksten Botschaften der Kirche wurden immer durch das Leben der Gläubigen übermittelt. Wenn unser Glaube sichtbar wird durch unsere Handlungen, dann zeigt dies, wie tief er tatsächlich in uns verwurzelt ist.

In diesem Sinne wird der kommende Sonntag ein Anlass sein, über die eigene Beziehung zwischen Glauben und Handeln nachzudenken und die Impulse des Jakobusbriefs auf das eigene Leben zu übertragen. Der Aufruf zur Aktion und zur Solidarität ist aktueller denn je und erfordert eine bewusste Reflexion über die Werte, für die wir als Gemeinschaft stehen.

Text: Benedikt Bögle

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