Die Pfaffenhofener Lesebühne 2024 ist mit einem knalligen Auftakt ins Rennen gegangen! Am vergangenen Wochenende erlebten die Gäste drei völlig unterschiedliche Lesungen, die sie von Bayern bis Afrika entführten. Anatol Regnier eröffnete das Event am Freitag mit seinem neuen Werk „Erinnerungen eines Taugenichts“ und lieferte nicht nur amüsante Anekdoten aus seiner bunten Kindheit in Schwabing und am Starnberger See, sondern auch tiefgründige Einblicke in seine Begegnungen mit literarischen Größen wie E. Kästner und G. Gründgens. Vor einem begeisterten Publikum erzählte er von der melancholischen Atmosphäre der Nachkriegszeit und ließ Lieder seines Großvaters Frank Wedekind erklingen.
Ein Abend voller Literatur und Emotionen
Am Samstag sorgten drei beeindruckende Ladies für fesselnde Stimmung auf der Lesebühne. Gaea Schoeters stellte ihren packenden Roman „Trophäe“ vor, während die talentierte Laura Maire das Publikum mit ihrer Lesung in den Bann zog. In einer schockierenden Story über Großwildjagd schildert Schoeters die Geschichte des Jägers Hunter White, der bereit ist, ein Vermögen für das letzte Nashorn der „Big Five“ auszugeben. Ihre Erzählung zeigte eindringlich die kolonialen Perspektiven auf und hinterließ das Publikum konsterniert und interessiert. Schoeters, die noch nie in Afrika war, entblätterte mit ihren Worten ein Bild von der Jagd als einem schillernden, aber auch düsteren Vergnügen.
Am Sonntag folgte Martina Bogdahn, die mit ihrem Überraschungsbestseller „Mühlensommer“ die Herzen der Zuhörer im Sturm eroberte. Durch ihre mitreißende Art schaffte sie es, das Publikum aktiv in die Lesung einzubinden. Neben humorvollen Einblicken in ihre Kindheit auf einem fränkischen Hof erzählte sie von der Rückkehr zu ihren Wurzeln und dem Wandel der Landwirtschaft. Frisch und fröhlich interagierte Bogdahn mit dem Publikum und sorgte für viele Lacher. Ihr Auftritt knüpfte die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart und ließ die Zuhörer mit einem unvergesslichen Erlebnis zurück.
Blick ins weitere Programm
Das nächste Wochenende verspricht ebenfalls Hochspannung: Am 31. Oktober wird der Sammelband „Der Zwischenfall – Texte aus dem Pfaffenhofener Flaschlturm“ präsentiert. Der nächste Abend gilt dem heiß ersehnten letzten Teil der Krimiserie von Volker Kutscher, während Rolf-Bernhard Essig mit dem Thema Hatespeech und bayrischen Schimpfwörtern aufwartet. Den krönenden Abschluss bildet Leo Reisinger mit seinem Roman „Bavarese“. Tickets sind über das Kultur- und Tourismusbüro sowie die Buchhandlung Osiander erhältlich – nicht verpassen!