Die Geschichte der Pandas reicht weit zurück in die Vergangenheit, viel weiter als manch einer vielleicht denken könnte. Während wir heute den Großen Panda nur noch in den fernöstlichen Bambuswäldern Chinas finden, haben seine Vorfahren einst auch die Wälder im Allgäu durchstreift. Diese faszinierenden Informationen stammen aus der Tongrube Hammerschmiede bei Pforzen im Ostallgäu.
Im Jahr 2019 sorgten Forscher mit dem Fund von „Danuvius guggenmosi“, besser bekannt als Menschenaffe Udo, für Aufsehen. Die nun veröffentlichten Ergebnisse einer weiteren Ausgrabung zeigen, dass auch Überreste einer Bärenart dort gefunden wurden. Dies könnte die Geschichte der Pandas um eine mysteriöse Dimension erweitern, wie auch die aktuellen Publikationen in renommierten Fachzeitschriften belegen.
Neue Erkenntnisse über die Vorfahren der Pandas
Das Entdecken eines Fossils des „Kretzoiarctos beatrix“ stellt einen bedeutenden wissenschaftlichen Durchbruch dar. Die Forscher konnten damit den ältesten bekannten Verwandten des heutigen Großen Pandas identifizieren, der außerhalb der Iberischen Halbinsel gefunden wurde. Besonders bemerkenswert ist, dass dies der erste Fund dieser Art in Mitteleuropa ist. Obwohl der „Kretzoiarctos beatrix“ kleiner war als der moderne Braunbär, wog er dennoch über 100 Kilogramm und war ein wichtiger Teil des damaligen Ökosystems.
Die Wissenschaftler entdeckten während ihrer Grabungen insgesamt 14 Zähne dieses urzeitlichen Pandas, die auf ein Alter von etwa 11,5 Millionen Jahren datiert wurden. Diese Zähne ähneln stark denen des heutigen chinesischen Bären, der vorwiegend Bambus frisst. Ein interessantes Detail, denn die Forschung zeigt, dass die Vorfahren des Pandas nicht von Anfang an reine Vegetarier waren.
Ein Team internationaler Forscher unter der Leitung von Professorin Madelaine Böhme und Nikolaos Kargopoulos von der Universität Tübingen stellte fest, dass die Evolution des Großen Pandas als Allesfresser begann. Um diese Hypothese zu untermauern, wurden die Zähne der Ur-Pandas mit denen von heutigen Bärenarten – Braunbären, Eisbären und Brillenbären – sowie von ausgestorbenen Großen Pandas vergleichen.
Die vergleichende Analyse offenbarte bedeutende Details über die Ernährung der früheren Pandas. Vor allem die Form der Zahnhöcker und das Muster der Gebrauchsspuren auf den Zähnen lieferten wertvolle Hinweise darauf, dass diese Tiere eher omnivor lebten, bevor sie sich im Laufe der Zeit zu Spezialisten für eine rein pflanzliche Ernährung entwickelten.
Solche Funde erweitern deutlich unser Verständnis der Tierwelt in der prähistorischen Zeit und zeigen, wie dynamisch sich die Lebensweisen und Nahrungsgewohnheiten über Millionen von Jahren verändern können. In diesem Kontext wird die Forschung über die Entwicklung des Großen Pandas nicht nur zu einer Geschichte über Tiere, sondern auch über Anpassungsfähigkeit und evolutionäre Strategien.
Für weitere Informationen über dieses spannende Thema und die Wissenschaft hinter den Funden, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.br.de.