Im bisweilen ungewöhnlichen Sport der Sauna-Aufgüsse mischt der Ostallgäuer Patrick Witte in dieser Saison international mit. Bei den Aufguss-Meisterschaften, die nicht einmal offiziell als Sportart anerkannt sind, zeigt Witte seine Leidenschaft unter extremen Bedingungen: Temperaturen über 60 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit von 75 Prozent. Dabei geht es nicht nur um Technik, sondern auch um Performance und Kreativität, während die Teilnehmer gleichzeitig jugendlichen Schwung und Geschicklichkeit an den Tag legen.
Die Mitsiegerin und Partnerin von Patrick, Cindy Jahn, hat ebenfalls eine Vorliebe für diese ungewöhnliche Form einer sportlichen Darbietung. Beide wurden inspiriert durch ihren Besuch in der Kristalltherme in Kochel, wo sie vom Saunaleiter angesprochen wurden. Diese Gelegenheit führte sie zur Teilnahme an den Meisterschaften, die von der Kristall Bäder AG organisiert werden und sich großer internationaler Beteiligung erfreuen.
So funktioniert der Wettbewerb
Die Teilnahme an diesen Wettbewerben erfordert ein gewisses Maß an Können. Zunächst müssen Interessierte ein Video auf Instagram mit dem Hashtag #mastersfreestyleaufguss hochladen. Aus den Einsendungen wählen die Veranstalter zehn Männer und zehn Frauen aus, die sich in den Qualifikationsrunden in Deutschland, Italien, Tschechien und den Niederlanden beweisen dürfen. In einer strengen Bewertungskriterien, die unter anderem Technik, Musikalität und Originalität umfasst, wird die Leistung der Teilnehmer von einer unabhängigen Jury benotet.
In den Wettkämpfen treten die Sauna-Künstler in Duos an. Zunächst wird ein Paar per Losverfahren bestimmt, das dann in einem großzügig gestalteten Sauna-Bereich miteinander aufgießt. In vier Runden und über insgesamt 13 Minuten präsentieren die Teilnehmer ihre Fähigkeiten. Damit der Wettbewerb spannend bleibt, haben die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Musik für die ersten beiden Runden selbst auszuwählen, was zu einem individuellen Ausdruck ihrer Performance beiträgt.
Witte erwähnt, dass die Zusammenarbeit in einem Duo sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance darstellt, voneinander zu lernen. Es ist wichtig, dass jeder seine Stärken zur Geltung bringt, während er gleichzeitig auf die Technik des Aufgusses und die wachsenden Anforderungen dieser speziellen Kunstform Rücksicht nimmt.
Patrick Witte, ein aufstrebender Aufguss-Starter
Witte zeigte sein Können 2023 eindrucksvoll, als er in seiner Performance die Geschichte von zwei verlorenen Brüdern erzählte, die musikalisch und tänzerisch ihre Konflikte austrugen. Seine gut durchdachten Handtuchwürfe und der kreative Ausdruck vor der Jury bescherten ihm die Qualifikation für das Finale 2024 in Kochel. Trotz eines Magen-Darm-Infekts, der ihn daran hinderte, an allen vier Wettkampfsrunden teilzunehmen, blieb er optimistisch. „Ich bin gar nicht so sehr der Wettkampftyp. Mein Ziel ist es, wieder beim Finale mit dabei zu sein und diesmal an allen vier Tagen!“, so Witte.
Obwohl Sauna-Aufgüsse nicht als Sportart anerkannt sind, haben sie ihren ganz eigenen Stellenwert, und der Gedanke hinter der Wettkampfteilnahme erinnert an das olympische Motto: „Dabei sein ist alles!“. Witte und Jahn hoffen, mit ihrer Teilnahme nicht nur sich selbst, sondern auch die Begeisterung für diesen „Sport der Sinne“ weiter zu verbreiten. Daran, dass das Publikum in der Sauna naturgemäß nackt ist, scheinen sie sich nicht zu stören. Für sie dreht sich alles um die Gemeinschaft, den Spaß und das Lernen voneinander.
Für weitere Informationen zu Patrick Witte und seiner Teilnahme an den Aufguss-Meisterschaften, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.merkur.de.