In Altstädten, einem Stadtteil von Sonthofen, wird gegenwärtig ein spannendes Kapitel in der Dorferneuerung aufgeschlagen. Durch die Initiative der „Einfachen Dorferneuerung“ sollen zahlreiche Möglichkeiten zur Verbesserung des Dorflebens und zur Erhaltung des historischen Erbes geschaffen werden. Die Stadtverwaltung hat kürzlich zu einer abschließenden Veranstaltung geladen, die die nächsten Schritte im Rahmen dieses Projektes erläuterte.
Diese Entwicklungen sind besonders wichtig, weil sie die gemeinschaftliche Identität und den Charakter von Altstädten bewahren sollen. In den letzten drei Jahren hat die Stadt einen intensiven Austausch über die Belange des Dorfzentrums geführt und dabei die Vergangenheit und zukünftige Pläne in Einklang gebracht. Im Juli 2021 wurde ein Innenentwicklungskonzept entwickelt, das als Grundlage für den Erhalt des historischen Ortskerns dient. Dieses Konzept ist nicht nur ein Baustein zur Förderung von Investitionen, sondern auch ein Beispiel für gelungene Bürgerbeteiligung.
Ein Bürgerbeteiligungsprozess als Schlüssel
In dem so genannten Innenentwicklungskonzept „Ortsmitte Altstädten“ konnten die Bürger ihre Meinungen und Ideen einbringen. Durch diesen partizipativen Prozess wurden spezifische Stärken und Schwächen des Dorfzentrums identifiziert. Zentrale Fragestellungen waren die Neugestaltung des Dorfplatzes, die Gestaltung des Straßenraums und Verbesserungen in der Nähe der Freizeitanlage.
Außerdem konnten im Rahmen eines Zwischenberichts handlungsrelevante Themen klar abgegrenzt werden. Das Planungsbüro Hofmann & Dietz wurde mit der Analyse und Priorisierung von Maßnahmen betraut. Daraus resultierte ein Abschlussbericht, der im Mai dieses Jahres vom Stadtrat anerkannt wurde. Die Anerkennung durch das Amt für Ländliche Entwicklung Schwaben eröffnet der Stadt nun zahlreiche Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung, um diese Entwicklungen voranzutreiben.
Vorbereitung für konkrete Maßnahmen
Die geplanten Projekte zielen darauf ab, die Lebensqualität in Altstädten entscheidend zu verbessern. Ein bedeutender Schwerpunkt liegt auf der Neugestaltung des Dorfplatzes im Bereich des ehemaligen Angers und der angrenzenden Sonthofer Straße. Der Stadtrat hat bereits Schritte zur Einreichung ins Dorferneuerungsprogramm eingeleitet und plant eine Entwurfsplanung, die die Maßnahmen konkretisieren soll.
Ein erfreuliches Zeichen des Interesses der Bewohner war die Teilnahme von rund 100 Altstädter Bürgerinnen und Bürgern an der Abschlussveranstaltung. Dies verdeutlicht, wie wichtig den Menschen vor Ort eine zielgerichtete Entwicklung ihres Dorfes ist. Bürgermeister Wilhelm dankte in diesem Zusammenhang allen Beteiligten, die sich in den letzten Jahren für das Projekt eingesetzt haben.
Zudem steht das Konzept „Ortsmitte Altstädten“ auf der Homepage der Stadt Sonthofen zur Verfügung, was den Bürgern erleichtert, sich über die Vorgänge und Planungen zu informieren.
Insgesamt zeigt die umfassende Bürgerbeteiligung, dass die Dorferneuerung in Altstädten nicht nur eine verwaltungstechnische Maßnahme ist, sondern Teil eines größeren Trends, bei dem die Stimme der Bürger in die Planung und Entwicklung von Wohnorten einfließt. Die zukünftigen Schritte werden sowohl öffentliche als auch private Initiativen fördern, was zu einer lebendigen und engagierten Dorfgemeinschaft beitragen könnte.
Diese Entwicklungen heben hervor, wie wichtig es ist, die Ansichten der Bewohner in die Stadtraumplanung einzubeziehen. Die „Einfache Dorferneuerung“ könnte als Vorbild für andere Gemeinden in der Region dienen, die ebenfalls vor der Herausforderung stehen, ihre Dörfer zu modernisieren, ohne dabei ihren historischen Charme zu verlieren. Aus diesem Grund wird die Fortsetzung des Projekts mit großer Spannung erwartet.
Die „Einfache Dorferneuerung“ ist ein Programm, das in Bayern seit vielen Jahren Anwendung findet. Mit dem Ziel, ländliche Gemeinden zu revitalisieren und die Lebensqualität zu erhöhen, wird eine Verstärkung der Bürgerbeteiligung gefördert. Dieses Konzept fördert nicht nur die Erhaltung von historischen Ortskernen, sondern auch die Identität der Dörfer und deren Gemeinschaft. So sind die Vorschläge für Altstädten Teil eines umfassenden Prozesses, der letztlich den Zusammenhalt in der Gemeinde stärken soll. Der Erfolg solcher Initiativen hängt stark von der Mitwirkung der Bewohner ab, die nicht nur als Adressaten von Veränderungen gesehen werden, sondern aktiv in den Gestaltungsprozess eintreten.
Bedeutung von Bürgerbeteiligung in der Dorferneuerung
Die Bürgerbeteiligung spielt eine zentrale Rolle bei der Erarbeitung von Konzepten zur Dorferneuerung. In Altstädten konnten durch die Einbindung der Bevölkerung nicht nur konkrete Wünsche und Bedürfnisse ermittelt, sondern auch Vertrauen und Verständnis zwischen den Bürgern und der Stadtverwaltung gefördert werden. Experten betonen, dass die aktive Teilnahme der Bürger zu nachhaltigeren und akzeptierteren Lösungen führt. Studien zeigen, dass Gemeinden, die Bürger aktiv in den Planungsprozess einbeziehen, oft eine höhere Zufriedenheit mit den Ergebnissen feststellen können.
In Altstädten haben Maßnahmen wie Informationsveranstaltungen und Workshops dazu beigetragen, dass die Bürger ihre Ideen und Anliegen einbringen konnten. Dies schaffte ein Gefühl der Eigenverantwortung und der Identifikation mit dem Prozess. Der Bürgermeister und die Stadtverwaltung unterstrichen in der Abschlussveranstaltung die Bedeutung dieses Dialogs als Fundament für eine erfolgreiche Entwicklung des Dorfes. Solche Ansätze sind nicht nur auf Altstädten beschränkt, sondern finden sich auch in anderen bayerischen Gemeinden, wo ähnliche Prozesse der Dorferneuerung initiiert wurden.
Finanzierung und Förderung
Die Finanzierung der Dorferneuerung erfolgt in der Regel über staatliche und europäische Förderprogramme. In Bayern können Gemeinden, die ein Innenentwicklungskonzept erfolgreich erarbeiten, mit finanzieller Unterstützung rechnen, was für kleinere Orte von großer Bedeutung ist. Ein Beispiel für ein derartiges Förderprogramm ist das der „Einfachen Dorferneuerung“, das besonders Vereine und private Investoren motiviert, Projekte umzusetzen. Es wird erwartet, dass mit dem Vorantreiben der Maßnahmen in Altstädten auch private Initiativen zur Aufwertung des Ortskerns folgen werden.
Die Stadt Sonthofen wird die Erträge aus diesen öffentlichen und privaten Investitionen voraussichtlich nicht nur für die materielle Entwicklung nutzen, sondern auch zur Stärkung des gesellschaftlichen Lebens. Solche Initiativen tragen dazu bei, dass Altstädten auch für jüngere generationen attraktiv bleibt und es nicht zu einem Abwandern in städtische Gebiete kommt. Die Verbindung von Tradition und modernen Anforderungen an Lebens- und Wohnqualität ist entscheidend für die künftige Entwicklung ländlicher Räume.
– NAG