Das alte Bürogebäude, das einst Teil des Siemens-Konglomerats war, ist heute ein Schatten seiner selbst. Die Fassade, einst symbolisch für Innovation und Fortschritt, ist nun stark beschädigt und von Graffiti übersät. Ein Zustand, der für den langen Leerstand von vielen Jahren spricht. Doch diesen traurigen Anblick will die Stadt Nürnberg bald verändern. Ulrike Horneber, die Leiterin des Amtes für berufliche Schulen, kündigte an, dass das Gebäude in ein modernes Kompetenzzentrum für die beruflichen Schulen 5 und 14 umgebaut wird. Dieses Vorhaben stellt nicht nur eine Wiederbelebung des Areals dar, sondern auch eine Investition in die Bildung der zukünftigen Generationen.
Ein Blick hinter die Kulissen
In einem kreativen Ansatz hat die Stadt Nürnberg Drohnen eingesetzt, um das Gebäude aus Blickwinkeln aufzunehmen, die den meisten Menschen verborgen bleiben. Diese Aufnahmen zeigen die ungeschönten Details des Gebäudes – kaputte Fenster, die mehrdeutigen Botschaften der Graffiti-Künstler und die Spinnweben, die die Zeit der Untätigkeit verkörpern. „Wir haben den ‚Lost Place‘ gekauft und arbeiten daran, ihn wieder mit Leben zu füllen“, so die Stadt auf ihrem TikTok-Kanal, wo sie die Transformation dokumentieren.
Trotz der gegenwärtigen Verfassung sieht die Verwaltung keinen Grund, das Gebäude abzureißen. Stattdessen wird die Fassade aus Gründen der Nachhaltigkeit wiederverwendet, was nicht nur den ökologischen Fußabdruck der Stadternierungsprojekte reduziert, sondern auch den historischen Charakter des Bauwerks bewahrt. Die Transformation in ein Fachzentrum zeigt, dass Nürnberg bereit ist, alte Strukturen in neue Bildungsräume zu verwandeln.
Die Menschen in Nürnberg dürfen auf die Entwicklung gespannt sein. Der Gedanke daran, dass ein verlassener Ort wieder mit Schülern und Lehrern gefüllt wird, ist nicht nur ein Gewinn für das Bildungssystem, sondern auch für das Stadtbild. Ein Rückblick auf die Geschichte des Gebäudes zeigt, wie weit die Stadt gekommen ist und in welche Richtung sie sich entwickeln möchte. Während die Bauarbeiten schon begonnen haben, sind die Erwartungen hoch, dass die neue Nutzung des Gebäudes der Gemeinschaft zugutekommt und einen positiven Impuls gibt.
Das Siemens-Nixdorf-Gebäude steht nun als Beispiel für den Wandel, der möglich ist, wenn Städte sich entschließen, verlassene Plätze wiederherzustellen und sie für zukünftige Generationen fruchtbar zu machen. Die Neukonzeption als Kompetenzzentrum könnte auch einen Dialog über die Wertschätzung von Bestandsimmobilien anstoßen und dazu anregen, mehr von solchen Projekten in Angriff zu nehmen.
– NAG