Im Nürnberger Tierheim sitzt ein Kangal namens Bozo, der seit über sechs Monaten auf ein neues Zuhause wartet. Sein trauriges Schicksal begann, als seine früheren Besitzer versuchten, ihn über ein Verkaufsportal zu vermitteln. Anscheinend stellte sich der Verkauf als schwieriger heraus, als sie es sich vorgestellt hatten. In einem verzweifelten Versuch, der Situation zu entkommen, ließen sie den Hund einfach auf der Straße laufen. Glücklicherweise wurde er entdeckt und von einem Passanten zur Polizei gebracht, von wo aus er ins Tierheim kam.
Bozo ist männlich, zwei Jahre alt und, wie seine Betreuer sagen, ein „menschenfreundlicher Riese“. Doch trotz seines freundlichen Wesens hat er seine Herausforderungen. Laut den Tierschützern hat Bozo einen starken Charakter und kann, rassetypisch, in bestimmten Situationen stur und ignorierend sein. Er zeigt sich von seiner besten Seite in der Gegenwart von Menschen, insbesondere von Kindern, erfordert jedoch eine gewisse Erziehung und Anleitung.
Herausforderungen bei der Vermittlung
Der Versuch, Bozo in eine neue Familie zu vermitteln, war nicht von Erfolg gekrönt. Er musste nach einer misslungenen Vermittlung zurück ins Tierheim. Tierschützer betonen, dass er sehr futterneidisch ist, was bedeutet, dass er sein Essen verteidigt und dies in gewissen Situationen problematisch sein könnte. Aus diesem Grund sollten potenzielle neue Besitzer über Erfahrung im Umgang mit Hunden verfügen und bereits ältere Kinder haben, die die Verantwortung und den Umgang mit ihm besser verstehen können.
„Wer kennt die Rasse und fühlt sich angesprochen? Wer gibt Bozo ein Zuhause?“, frage das Tierheim in einem Aufruf auf Facebook, der bereits mehr als 100 Mal geteilt wurde. Bozo wartet weiter auf Menschen, die ihn trotz seiner Herausforderungen akzeptieren und bereit sind, ihm die nötige Erziehung zukommen zu lassen.
Die Lage vieler Tierheimhunde
Bozo ist nicht allein in seiner Suche nach einem neuen Zuhause. Auch andere Hunde im Tierheim warten verzweifelt darauf, adoptiert zu werden. Einen ebenso traurigen Fall stellt der Rottweiler Maximus dar, der ebenfalls seit längerer Zeit auf eine Familie wartet. Hündin Angel hat ähnliche Erfahrungen gemacht und war offensichtlich Opfer einer ähnlichen Vermittlung über Kleinanzeigen.
Die Tierschutzorganisationen und Tierheime stehen vor der Herausforderung, vielen Hunden wie Bozo und seinen Freunden zu helfen. Die Geschichten hinter den Tieren sind oft traurig und verdeutlichen die Notwendigkeit für verantwortungsvolle Haustierhaltung und die Problematik von unüberlegtem Verkauf über Online-Plattformen. Ein Tier zu halten, ist nicht nur ein kurzfristiges Vergnügen, sondern erfordert Engagement und Verständnis für die Bedürfnisse des Tieres.
Die Vermittling von Hunden ist oft eine Geduldsprobe, und während Bozo weiterhin im Tierheim lebt, hoffen die Betreiber, dass er bald eine liebevolle und kompetente Familie findet, die ihm ein dauerhaftes Zuhause geben kann. Seine Geschichte und die vieler anderer Hunde ist ein leidenschaftlicher Aufruf zur Unterstützung von Tierschutzinitiativen – denn jedes Tier verdient es, geliebt und respektiert zu werden.
