In Nürnberg steht ein umfangreiches Projekt zur Vorvermessung von rund 2500 vermieteten Wohnungen an. Die Wohnungsgenossenschaft Noris eG hat die Notwendigkeit erkannt, ihre Bestände neu zu erfassen. Ab September werden bis November 2023 moderne 3D-Scanner eingesetzt, um präzise Daten über die Wohnungen zu sammeln. Dieses Verfahren könnte bei einigen Mietenden Besorgnis hervorrufen, insbesondere da es auch Aufnahmen privater Räume umfasst.
Die Anliegen der Mietenden sei zwar nachvollziehbar, bedeutet jedoch nicht, dass diese Sorgen gerechtfertigt wären, erklärt der Geschäftsführer Markus Höhenberger. Er betont, dass die Genossenschaft strenge Datenschutzvorschriften einhält und die Nutzung der Daten klar regelt. „Wir haben mit dem Anbieter des 3D-Laserscan-Verfahrens einen datenschutzkonformen Vertrag abgeschlossen, der alle relevanten Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) berücksichtigt“, so Höhenberger. Informationen hierzu wurden den Mietenden schriftlich übermittelt. Zudem werden alle persönlichen Daten nach der Verarbeitung gelöscht und die Informationen anonymisiert, um die Privatsphäre zu schützen.
Details der Vermessung
Um Bedenken auszuräumen, erklärt Höhenberger, dass Bewohnerinnen und Bewohner, die sich gegen eine Vermessung mittels 3D-Scan aussprechen, nicht gezwungen werden, dies zuzulassen. Alternativen wie manuelle Messungen sind zwar möglich, jedoch zeitaufwändig. „Wir respektieren die Wünsche unserer Mietenden“, versichert er. Es sei wichtig zu betonen, dass solche Vermessungen in der Branche üblich und bereits von vielen anderen Wohnungsunternehmen in Nürnberg vorgenommen wurden.
Der Geschäftsführer erklärte weiter, dass die letzte umfassende Vermessung bereits vor 17 Jahren stattfand. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung hielt es die Noris eG für notwendig, die Bestände aktualisieren zu lassen. Die gewonnenen Daten sollen als Grundlage für ein neu angeschafftes IT-Tool dienen, das eine bessere Verwaltung aller Eigenschaften ermöglicht. Die Informationen werden in der Folge zur Planung von Instandhaltungsmaßnahmen und zur Durchführung von Wirtschaftlichkeitsanalysen verwendet.
Für das Vermessungsprojekt hat sich die Noris eG für den 3D-Laserscanner „BLK2GO“ von Leica entschieden. Dieses Gerät kombiniert präzise Lasermessungen mit bildgebenden Verfahren, wodurch eine umfassende Erfassung der Räumlichkeiten ermöglicht wird. Die gesammelten Daten werden bereinigt und die Aufnahmen von Möbeln werden entfernt, bevor eine endgültige Darstellung erstellt wird. Alle Rohdaten werden im Anschluss gemäß den DSGVO-Vorgaben gelöscht, um den Datenschutz zu gewährleisten.
Mit dieser Maßnahme wird nicht nur die Effizienz der Verwaltung verbessert, sondern auch die Qualität der angebotenen Dienstleistungen gesteigert. Die Mietenden der Noris eG müssen sich während dieses Prozesses um keine Kosten sorgen. Das Projekt wird flächendeckend auf alle Wohnungen der Genossenschaft angewendet, wobei bereits im September mit den ersten Vermessungen begonnen wurde.
Die letzte Phase der Erhebung wird im November abgeschlossen sein, wodurch eine lückenlose, aktualisierte Datenbasis geschaffen werden soll. Insgesamt stellt dieses Vorgehen einen bedeutenden Schritt in Richtung einer modernen und transparenten Immobilienverwaltung dar. Weitere Informationen zu diesem Prozess sind auf www.nordbayern.de zu finden.