Neumarkt in der OberpfalzRegensburg

Arbeitslosigkeit im Regensburger Bezirk: August-Entwicklung im Fokus

Die Arbeitslosenquote im Landkreis Neumarkt ist im Juli 2023 auf 2,6 Prozent gestiegen, was auf die Sommerflaute, die schwache Wirtschaftslage und die Auswirkungen des Ukrainekrieges zurückzuführen ist, was die Arbeitsmarktprognosen unsicher macht.

Im Landkreis Neumarkt ist die Arbeitslosenquote im August auf 2,6 Prozent gestiegen, was einen Anstieg um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Juli darstellt. Diese Zahl liegt allerdings unter dem Durchschnitt des gesamten Agenturbezirks Regensburg, wo die Quote bei 3,4 Prozent liegt. Fred Gaida, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg, äußerte sich besorgt über die zunehmende Zahl der Arbeitslosen, die durch mehrere Faktoren beeinflusst wird.

Eine der Hauptursachen für den Anstieg der Arbeitslosigkeit ist die sogenannte Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt. In den wärmeren Monaten stellen sich viele junge Menschen nach dem Ende ihrer Ausbildung ohne Arbeitsvertrag zur Verfügung. Dies geschieht häufig, wenn ihre Ausbildungsstellen nicht übernommen werden oder sie sich für einen Berufswechsel entscheiden. Fred Gaida betont jedoch, dass diese jungen Leute in der Regel nur für kurze Zeit arbeitslos sind – eine vorübergehende Phase, die mit verschiedenen Herausforderungen verbunden ist.

Altersgruppen und Stellenangebote

Die Analyse der Altersgruppen zeigt interessante Ergebnisse: Bei den 15- bis 25-Jährigen lag die Arbeitslosenquote im gesamten Regensburger Bezirk im Juli bei 4,0 Prozent. Personen zwischen 55 und 65 Jahren hatten eine Quote von 3,8 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass insbesondere jüngere Menschen in der Übergangsphase von der Ausbildung zum Arbeitsleben vor Schwierigkeiten stehen.

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Im Agenturbezirk Neumarkt waren im Juli insgesamt 2082 Personen als arbeitslos gemeldet, darunter 598, die zum ersten Mal oder erneut arbeitslos wurden. Im Kontrast dazu fanden 439 Personen einen neuen Job. Die Arbeitgeber im Landkreis suchen zurzeit nach neuen Mitarbeitern für 157 offene Stellen. Insgesamt gibt es derzeit 1030 offene Stellen, was 161 Stellen oder 13,5 Prozent weniger als im Vorjahr entspricht. Dies legt nahe, dass der Wettbewerb um offene Stellen zunimmt.

Ausbildungsmarkt im Veränderungsprozess

Ein weiterer Aspekt, der Aufschluss über die aktuelle Situation gibt, ist der Ausbildungsmarkt. In diesem Jahr haben die Betriebe im Landkreis 1726 Ausbildungsangebote gemacht, doch nur 626 junge Menschen haben sich beworben. Trotz der umfangreichen Ausbildungsmöglichkeiten sind die Bewerberzahlen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Trotzdem ist zu vermerken, dass die Firmen im Landkreis dieses Jahr 165 Ausbildungsangebote mehr bereitstellen als noch im Vorjahr.

Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist eindeutig: Es gibt noch viel ungenutztes Potenzial, das sowohl für Unternehmen als auch für die potenziellen Auszubildenden von Bedeutung sein kann. In den letzten elf Monaten des Berufsberatungsjahres wurden im gesamten Agenturbezirk Regensburg 5915 Ausbildungsstellen gemeldet. Der Trend, dass immer mehr Ausbildungsplätze angeboten werden, könnte langfristig dazu führen, dass die Erwerbsloseinstellungen stabilisiert werden.

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Fred Gaida gibt an, dass es in der Regel eine positive Wende im Arbeitsmarkt im September gibt, allerdings bleibt es unsicher, um wie viel die Zahl der Arbeitslosen sinken wird. Faktoren wie eine schwache Konjunktur, Zurückhaltung bei Investitionen und verändertes Konsumverhalten erschweren die Vorhersage der künftigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt. Der Fokus auf kurzfristige Fortschritte könnte den Blick auf längerfristige Strategien im Umgang mit der Arbeitslosigkeit und den Herausforderungen, die der Markt mit sich bringt, lenken.

– NAG

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