Die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Juni hat nicht nur Gebiete verwüstet, sondern auch intensive Diskussionen im Donaumoos-Zweckverband ausgelöst. Diese fanden kürzlich in der Sitzung im Schulhaus von Langenmosen statt, wo verschiedene Themen behandelt wurden, darunter auch die finanziellen Anpassungen und Projekte zur Förderung nachhaltiger Pflanzenfasern. Julius Schreiner, ein Vertreter des Wasserwirtschaftsamts Ingolstadt, gab eine umfassende Einschätzung zur Situation und berichtete, dass technischer Hochwasserschutz nur in besonderen Fällen funktionieren könne. Für regelmäßige Schwankungen müsse die Natur zu Rate gezogen werden, insbesondere in Niedermoorgebieten wie dem Donaumoos.
In der Versammlung kam auch die Frage auf, inwieweit die Landwirtschaft für das Hochwasser verantwortlich sei. Erika Meyer, die scheidende Geschäftsführerin des Bayerischen Bauernverbands, stellte sich leidenschaftlich gegen die Behauptung, dass Landwirte eine Hauptursache für die Probleme seien. Ihrer Auffassung nach leiden die Landwirte selbst unter den Folgen der Naturkatastrophen. „Die Landwirtschaft ist vielleicht ein Teil des Problems, doch sie trägt auch große Schäden davon“, sagte Meyer.
Umgang mit Gewässerpflege
Ein positives Element, das während der Versammlung erwähnt wurde, ist die Wander-Ausstellung „Zukunft für das Donaumoos“, die im Landratsamt Neuburg ihren Anfang nahm. Sie ist bis zum 25. Oktober im Rathaus von Ehekirchen zu sehen, bevor sie nach Königsmoos weiterzieht. Interessierte können auch an einem Online-Vortrag teilnehmen. Der Experte Raphael Burkhardtsmayer wird am 30. Oktober über die Verwertung von Paludikulturen sprechen – insbesondere über Pflanzen wie Schilf und Mooskolben, die im Rahmen eines Projekts des Peatland Science Centers untersucht werden.
Die nächste Sitzung des Donaumoos-Zweckverbands ist für den 11. November im Pfarrstadel in Weichering angesetzt.