Die höchste Auszeichnung für Denkmalschutz in Deutschland, die Silberne Halbkugel, wird an die Gemeinde Untermerzbach und den Träger- und Förderverein Synagoge Memmelsdorf vergeben. Diese Ehre wird für die außergewöhnliche Restaurierung der historischen Synagogen in den Landkreisen Bamberg und Haßberge sowie für die eindrucksvolle Präsentation der jüdischen Geschichte der Region verliehen. Diese bedeutende Auszeichnung des Kunstministeriums München würdigt das ehrenamtliche Engagement, das seit 1979 für Denkmalpflege und Archäologie geleistet wird.
Ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus
Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) hat die Initiative als „starkes Zeichen für Aufklärung, Toleranz und Zusammenhalt“ hervorgehoben, insbesondere in einer Zeit, in der Antisemitismus wieder auf dem Vormarsch ist. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig der Erhalt solcher Orten für die Aufarbeitung der regionalen Geschichte ist.
Im Rahmen des Erinnerungsjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ wurde in Gleusdorf, einem Teil von Untermerzbach, vor drei Jahren ein Lernort in der ehemaligen Synagoge eröffnet. Diese Stätte, an der bis 1909 jüdische Gemeindemitglieder zusammenkamen, ist nun ein Zentrum für Informationen über das Leben der Landjuden. Die Gemeinde hatte 2016 die Möglichkeit, das damals im Privatbesitz befindliche Gebäude zu erwerben und ein Nutzungskonzept zu entwerfen. Auch die ehemalige Synagoge in Memmelsdorf wird als Lernort genutzt, um die Erinnerung lebendig zu halten.
Doch das ist nicht alles! Auch der Medienpreis, der für herausragende Berichterstattung über Denkmalschutz vergeben wird, geht nach Bayern. Elena Alvarez Lutz vom Bayerischen Rundfunk wird für ihren Beitrag „Bröckelnde Denkmäler – Klimawandel bedroht Kulturschätze“ ausgezeichnet. Ein weiteres Zeugnis für die bedeutende Rolle, die Medien im Bewusstsein unserer Kulturschätze spielen!