Der deutsche Sport trauert um Klaus Wolfermann, den spektakulären Olympiasieger im Speerwurf, der in der Nacht zu Mittwoch im Alter von 78 Jahren verstorben ist. Dies bestätigte seine Familie. Wolfermann wurde weltberühmt, als er am 3. September 1972 bei den Olympischen Spielen in München mit einem Wurf auf 90,48 Meter goldene Medaille holte – nur zwei Zentimeter vor seinem größten Rivalen, dem Letten Janis Lusis. Er war bekannt als „der kleine Riese mit dem goldenen Arm“ und hinterließ nicht nur sportliche Erfolge, sondern auch Freundschaften, die über den Wettkampf hinausgingen, wie seine herzlichen Worte an Lusis nach dem entscheidenden Wettkampf zeigen. Tragischerweise wurde der olympische Ruhm von grausamen Ereignissen überschattet, da nur zwei Tage später ein Attentat auf das israelische Team verübt wurde, bei dem Wolfermanns ehemaliger Trainingspartner Josef Romano ums Leben kam, was ihn tief erschütterte, wie er später berichtete, als er erklärte: „Da war ich natürlich geschockt“, berichtete Die Presseagentur.
Wolfermanns Glanzzeit und gesellschaftliches Engagement
Aufgewachsen in Gendorf, zeigte der gelernte Werkzeugmacher ungewöhnliches Talent, das ihn aus dem Turnen und Handball zum Speerwurf führte. Zehn Tage vor seinem Olympiasieg übertraf er erstmals die 90-Meter-Marke. Es folgte ein Höhepunkt seiner Karriere, als er 1973 in Leverkusen einen neuen Weltrekord mit 94,08 Metern aufstellte, der fast vier Jahre Bestand hatte. Trotz seines sportlichen Ruhms gewann er nie bei Europameisterschaften und verpasste die Olympischen Spiele 1976 aufgrund einer Armverletzung. Dennoch wurde er zweimal zum „Sportler des Jahres“ gewählt und blieb auch nach seiner aktiven Zeit als Sportvertreter tätig. Wolfermann engagierte sich sozial, unter anderem für den FC Olympia, und hatte stets einen humorvollen Ansatz zum Leben: „Jeder Tag, an dem nicht vier-, fünfmal gelacht wird, ist kein guter Tag“, so Wolfermann, wie die Abendzeitung berichtete.
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