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Tod eines Führers: Trauer und Hoffnung im Libanon nach Nasrallahs Tod

Nach dem tödlichen israelischen Angriff auf Hezbollah-Chef Hassan Nasrallah am 28. September ist die Trauer unter den Libanesen groß, während hunderte von Familien in überfüllte Notunterkünfte fliehen und um den Verlust eines Mannes trauern, der für viele mehr als nur ein Anführer war!

Beyrouth trägt die Narben einer neuen Tragödie. Im Stadtteil Clémenceau suchen mehrere Familien Zuflucht in einer Kindertagesstätte, die als Notunterkunft dient. Am Samstag, dem 28. September, hat der Libanon eine neue, düstere Seite seiner Geschichte aufgeschlagen. Als die Nachricht vom Tod von Hassan Nasrallah, dem Generalsekretär der Hisbollah, durch die Stadt hallte, war die Atmosphäre zum Schneiden dick.

Die Bestätigung seines Todes kam drei Stunden nach einem verheerenden israelischen Luftangriff auf die südbäuerlichen Vororte von Beirut. Der Verlust wird als schwerer Schlag für die Anhänger der Hisbollah wahrgenommen, die Nasrallah als eine zentrale Figur in ihrem Widerstand gegen Israel sehen. Ein Mann am Eingang der Einrichtung, wo die Trauer sich in einer bedrückenden Stille niederschlägt, erklärt: „Es ist zu früh, um darüber zu sprechen. Kommen Sie in ein paar Tagen wieder.“

Emotionale Reaktionen und Verlustbewältigung

Der Schock über Nasralls Tod ließ sich am Nachmittag des 28. September in den Gesichtern der Menschen ablesen. Amin, ein Militärangehöriger, war zunächst skeptisch, als die Nachricht sein Ohr erreichte. „Wir hatten gehofft, es handele sich um eine psychologische Kriegsführung. Doch die Realität holte uns schnell ein“, erzählt er. Der Verlust wird für viele wie der Tod eines engen Verwandten empfunden: „Als wir von seinem Martyrium erfuhren, fühlte sich das an, als wären wir mit ihm gestorben.“ Für ihn und seine Freunde ist die „Widerstandskraft“ der Hisbollah nun jedoch umso stärker. „Der Blutweg des Sayyed wird uns zur endgültigen Überlegenheit über Israel führen“, verkündet er mit fester Stimme.

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In einer anderen Notunterkunft, die ebenfalls in eine Schule umgewandelt wurde, kämpfen viele, sich mit der Trauer abzufinden. Dalal Yassine, die mit ihrer Familie in einem Klassenzimmer untergekommen ist, beschreibt die chaotischen Szenen, die während der ersten Bekanntgabe der Nachricht herrschten. „Die Menschen schrieen und weinten, einige tatsächlich sogar, warum sie den Sayyed getötet hätten.“ Der Schmerz wird in Vergleiche mit der religiösen Geschichte des Schiismus gekleidet. „Sein Tod ist wie der von Imam Hussein, einem Symbol für den Märtyrertod.“ Sie beschreibt weiterhin, wie die Proteste gegen die Armee, die für die Sicherheit in der Gegend sorgt, gewalttätig wurden.

Die Folge des jüngsten israelischen Angriffs auf den Libanon, der bis zu 600 Todesopfer in nur einem Tag forderte, hinterlässt mehr als nur physische Zerstörung. Die verletzten Seelen und gebrochenen Hoffnungen sind unzählbar. „Der Preis, den wir zahlen, ist hoch. Aber ich mache mir Sorgen, dass wir das gleiche Schicksal erleiden wie Gaza“, seufzt sie und blickt aus dem Fenster auf die unruhigen Straßen.

Die Verzweiflung wird Greifbar, als Dalal einem Gerücht lauscht, dass Nasrallah möglicherweise noch am Leben sein könnte. Plötzlich hallt die Stimme der Verzweiflung durch die Gemeinschaft: „Er lebt! Er lebt!“ Die Menge jubelt, während Schüsse durch die Luft knallen. Doch der Moment der Hoffnung ist flüchtig, denn bald darauf gibt es die düstere Bestätigung: „Es gibt nichts, er ist nicht mehr am Leben.“ Das Echo dieser Phrase ist in den Herzen der Menschen spürbar – ein weiterer Schlag für ihren Glauben und ihre Hoffnung.

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Die Trauer, die in Beyrouth herrscht, ist auch kollektiv. Es ist nicht nur der Verlust eines Anführers; es ist das Gefühl, dass mit ihm ein Teil ihrer Identität und ihres Glaubens gestorben ist. Wie der tätowierte Mann am Eingang es so treffend sagt: „Wir hatten zwei Götter. Einer ist tot.“ In dieser dunklen Stunde ist klar, dass die seelischen Narben der LIBANON über den Konflikt hinausreichen werden.

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