München – Der Comedian Luke Mockridge steht aufgrund seiner verletzenden Bemerkungen über Para-Sportler stark in der Kritik. Dies führte dazu, dass der Sender Sat.1 die geplante Premiere seiner neuen Show «Was ist in der Box?» am 12. September absagte. Sat.1 erklärte, dass die Aussagen von Mockridge nicht mit den Werten des Senders in Einklang zu bringen sind. Ein Sprecher teilte mit, dass diese Äußerungen viele Menschen zu Recht empören und eine klare Abgrenzung erforderlich sei.
In einem Podcast, der bereits Mitte August ausgestrahlt wurde, hatte Mockridge für Aufregung gesorgt, als er Athleten der Paralympischen Spiele verspottete. Er äußerte sich in einem unangemessenen und respektlosen Ton über Menschen mit Behinderungen, was sofort zu heftiger Kritik führte. Insbesondere der verschwenderische Umgang mit der Verantwortung als öffentliches Gesicht führte zu einem Backlash, der nicht ignoriert werden konnte.
Reaktionen auf die Aussagen
Der Aufschrei war nicht zu überhören: Die mehrfach ausgezeichnete Athletin Kristina Vogel, die nach einem Trainingsunfall im Rollstuhl sitzt, kommentierte die Äußerungen von Mockridge auf sozialen Medien als «unfassbar». Außerdem äußerte Niko Kappel, der Kugelstoß-Weltmeister und Silbermedaillengewinner in Paris, dass Mockridge und seine Kollegen in der Darstellung ihrer Abwertung für Menschen mit Behinderungen das wahre Antlitz der Ignoranz zeigten. Kappel bemerkte sarkastisch, dass die Herren wohl Pech gehabt hätten, dass Menschenverachtung und Geschmacklosigkeit nicht zu den Paralympischen Spielen gehörten.
Nachdem der Shitstorm über das Internet rollte, zog Mockridge die Konsequenzen. Er entschuldigte sich öffentlich bei den betroffenen Sportlern und versicherte, es niemals beabsichtigt zu haben, Menschen mit Behinderungen ins Lächerliche zu ziehen, besonders nicht im Kontext der Paralympischen Spiele. In seinem Instagram-Post gab er an, dass er aus seinen Fehlern lernen wolle. Dieser Bekenntnis zur Reflexion wurde jedoch von einigen als unzureichend angesehen.
Der Deutsche Behindertensportverband (DBS) reagierte auf die beleidigenden Äußerungen, indem er Mockridge eine Einladung für eine Live-Veranstaltung aussprach. Ziel war es, dem Comedian die Möglichkeit zu geben, die beeindruckenden Leistungen von Para-Sportlern selbst zu erleben und dadurch ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Erfolge von Menschen mit Behinderungen zu entwickeln. Mockridge zeigte sich offen für die Einladung und versprach, sie «sehr gerne» anzunehmen.
Die Wellen dieser Kontroversen sind noch lange nicht geglättet. Özcan Mutlu, der Präsident des Behinderten- und Rehasportverbands Berlin, forderte vor der Entschuldigung von Mockridge umfassende Reue und kritisierte die Aussagen deutlich. Laut ihm seien diese nicht nur als Dummheit, sondern als gravierende Entgleisung zu werten. Sein vehementer Aufruf zur Verrechtlichung solcher Äußerungen zeigt den Zwang der Gesellschaft, gegen solche diskriminierenden Äußerungen einzutreten.
Diese Vorfälle wecken eine fundamentale Diskussion über den Umgang mit Behinderung in der Gesellschaft und unterstreichen, wie wichtig es ist, respektvoll und sensibel über Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu sprechen. Die Paralympischen Spiele sollen ein Raum der Inspiration sein, und die Gespräche rund um diese Kontroversen könnten dazu beitragen, das Bewusstsein und das Verständnis für die Hürden, die Athleten mit Behinderungen überwinden, weiter zu fördern.
Es bleibt abzuwarten, wie diese Situation sich entwickeln wird, sowohl für Mockridge als auch für den Sender Sat.1. Eines ist jedoch klar: In der heutigen Zeit ist Sensibilität gefragt, insbesondere in Bezug auf Menschen, die oft mit Vorurteilen und Diskriminierung kämpfen.
– NAG