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Sat.1 zieht Show nach Mockridge-Kritik zurück: Ein Schritt für mehr Respekt

Sat.1 hat die Show «Was ist in der Box?» von Komiker Luke Mockridge abgesetzt, nachdem dieser in einem Podcast hämische Bemerkungen über Para-Sportler machte, die zu öffentlichen Empörung führten und die Wichtigkeit von Respekt und Anerkennung für Menschen mit Behinderungen während der Paralympischen Spiele in Paris unterstrichen.

München (dpa) – Der Sender Sat.1 zieht die Konsequenzen und setzt die geplante Show des Komikers Luke Mockridge ab. Dies geschah nach seinen respektlosen Bemerkungen über Para-Sportler, die sowohl Empörung in der Öffentlichkeit auslösten als auch eine kritische Betrachtung der Werte des Senders selbst erforderlich machten. Als Reaktion auf die Kontroversen entschied sich Sat.1, die Premiere von «Was ist in der Box?» am 12. September nicht zu zeigen.

Ein Sprecher von Sat.1 erklärte, dass die verletzenden Aussagen Mockridges, die über die sozialen Medien und in einem Podcast verbreitet wurden, nicht mit den Werten des Unternehmens übereinstimmen. Er betonte, dass Mockridge schnell die Schwere seiner Worte erkannte und sich bereits öffentlich entschuldigte. In einer weiteren Erklärung wünschte sich der Sender, dass der Komiker nun auch konkret handelt und das Thema auf eine respektvolle Weise weiter behandelt, insbesondere im Hinblick auf die beeindruckenden Leistungen der Para-Sportler bei den Paralympischen Spielen in Paris.

Mockridges unfassbare Aussagen

Aktuell sind die Paralympischen Spiele ein bedeutendes Ereignis, das für die Leistungen und den Kampfgeist der Athleten steht. Im Podcast «Die Deutschen» sorgte Mockridge jedoch für Aufsehen, als er spöttisch über die Athleten sprach: «Es gibt Menschen ohne Beine und Arme, die wirft man in ein Becken – und wer als Letzter ertrinkt, der hat halt gewonnen», bemerkte er. Diese schockierenden Äußerungen wurden bereits Mitte August veröffentlicht und verstärkten schnell den Aufschrei in der Gesellschaft.

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Nach erheblicher öffentlicher Kritik distanzierte sich Mockridge von seinen Aussagen und entschuldigte sich auf Instagram: «Es war nie meine Absicht, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen – besonders während dieser großartigen Paralympischen Spiele.» Seine Entschuldigung bedauerte er auch, da solche Diskussionen von den Spielergebnissen und den wahre Herausforderungen der Athleten ablenkten.

Die Reaktionen auf Mockridges Bemerkungen waren intensiv. Die mehrfache Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel äußerte sich entrüstet in sozialen Medien und bezeichnete die Aussagen als «unfassbar». Der Kugelstoß-Weltmeister und Silbermedaillengewinner Niko Kappel mahnte, dass Menschenverachtung und Ignoranz einen Platz in der Gesellschaft haben sollten, der weit entfernt von den Werten ist, die Para-Sportler tagtäglich vorleben. Er formulierte treffend, dass Mockridge und seine Begleiter «Pech» haben, da diese unsensible Haltung nichts mit den heldenhaften Leistungen von Athleten bei den Paralympischen Spielen zu tun hat.

Vor der Entschuldigung hatte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) bereits eine Einladung an Mockridge ausgesprochen. Sie forderten ihn auf, Para-Sport live zu erleben, um die beeindruckenden Fähigkeiten von Menschen mit Behinderungen hautnah zu erleben und zu verstehen, wie wertvoll diese für die Gesellschaft sind. Mockridge sagte zu, diese Einladung gerne anzunehmen und freute sich auf den Perspektivwechsel. Er wollte aktiv lernen und vor allem seine Sichtweise erweitern.

Özcan Mutlu, Präsident des Behinderten- und Rehasportverbands Berlin, forderte ebenfalls eine klare Entschuldigung von Mockridge und sprach von einer «Entgleisung sondergleichen». Er stellte klar, dass solche herabwürdigenden Äußerungen nicht einfach als Comedy oder Dummheit abgetan werden können und forderte eine scharfe Verurteilung dieser Aussagen. Der Druck auf Mockridge wächst und die Zeit wird zeigen, wie er mit dieser Situation umgeht und welche Schritte er unternehmen wird, um das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.

– NAG

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