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Québec streicht Finanzhilfe für Französischkurse: Was bedeutet das für Neuankömmlinge?

Québec beendet zum 23. September die finanzielle Unterstützung für Teilzeit-Französischkurse, was zu einem Sturm der Entrüstung bei Oppositionspolitikum und Neuankömmlingen führt, während die Regierung verspricht, die Gelder stattdessen in die Förderung der französischen Sprache zu investieren!

Die Regierung von Québec hat beschlossen, die finanzielle Unterstützung für Französischkurse in Teilzeit abzuschaffen, ein Schritt, der am kommenden Montag in Kraft tritt. Diese Maßnahme wurde von Minister Jean-François Roberge angekündigt, der neu im Amt ist und sich stark für die Förderung der französischen Sprache einsetzt. Der Fokus soll nun auf der Bereitstellung von Dienstleistungen in französischer Sprache liegen, was bei der Opposition und unter zahlreichen neuen Einwanderern, die sich für diese Kurse angemeldet haben, auf kritische Resonanz stößt.

Ab dem 23. September wird die staatliche Unterstützung von 28 Dollar pro Tag für alle, die neu in einen Teilzeitkurs starten oder ihre Französischkenntnisse verbessern wollen, nicht mehr ausbezahlt. Diese Entscheidung folgt auf einen Anstieg der Anmeldungen für die Französischkurse, was Roberge als Indikator dafür sieht, dass die einstigen Anreize durch finanzielle Hilfen nicht mehr nötig sind. Ungeachtet dessen bleibt die volle finanzielle Förderung für Vollzeitkurse in Höhe von 230 Dollar pro Woche bestehen.

Regierung will Ressourcen umverteilen

Roberge erklärte, dass die frei werdenden Mittel es ermöglichen, rund 15.000 zusätzlichen Personen bis 2025 den Zugang zur französischen Sprache zu erleichtern. Die staatlichen Stellen hoffen, dadurch die Wartezeiten für Kurse zu reduzieren und gleichzeitig den Druck auf das Angebot zu minimieren. Der Minister betont, dass die Entscheidung im Interesse einer langfristigen Verbesserung der Sprachkenntnisse der Population gefällt wurde. Statt Gelder für monatliche Unterstützungen bereitzustellen, möchte die Regierung investieren, um mehr Menschen in die Programme einzubeziehen und so die allgemeine Französischkenntnis im Land zu fördern.

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Die Opposition zeigt sich über diese plötzliche Wende erstaunt. André A. Morin, ein prominentes Mitglied der Liberalen Partei, sprach in einer Stellungnahme von einem „moralischen Vertrag“ zwischen dem Staat und den neuen Einwanderern, der jetzt gebrochen werde. Morin argumentiert, dass die Regierung nicht nur strenge Anforderungen an das Erlernen der französischen Sprache stellen kann, sondern auch die notwendige Unterstützung bieten muss, um dieser Verpflichtung nachzukommen.

Ein weiteres Anliegen ist die drastische Reduzierung der Unterstützung für Schulungen in Teilzeit bei gleichzeitig zunehmender Nachfrage. Viele neu angekommene Mittelamerikaner haben Bedenken geäußert, dass dies zu einem Rückgang des Interesses an der Integrationshilfe führen könnte, was die Anstrengungen zur Förderung der französischen Sprache untergraben könnte. Bildungseinrichtungen befürchten zudem, dass diese Entscheidung auch das Engagement für das Lernen der Sprache beeinträchtigen könnte.

Kritik an der Planung

In den letzten Monaten hat sich die Planungsfähigkeit der Regierung in Bezug auf die Sprachkurse stark in der Kritik befunden. Der Kommissar für die französische Sprache, Benoît Dubreuil, wies darauf hin, dass seit der Einführung des Programms Francisation Québec im Juni 2023 viele Anfragen unerledigt geblieben sind. Über die Hälfte der registrierten Teilnehmer hatte bislang keinen Unterricht begonnen, was auf eine mangelhafte Organisation hindeutet.

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Zusätzlich beklagt die liberale Opposition, dass die Regierung überfordert ist und die notwendigen Dienste nicht bereitstellen kann, um den neu eingetroffenen Immigranten das Erlernen der Sprache zu ermöglichen. Morin wendet sich entschieden gegen die Entscheidung, die finanziellen Anreize abzulehnen, und fordert eine sofortige Einrichtung eines Aktionsplanes zur Unterstützung von neuen Einwanderern.

Besondere Besorgnis zeigt sich auch in den Stimmen von Einwanderern selbst. Afigah Yusuf, eine Postdoktorandin, behauptet, dass diese neuen Regeln ihnen das Lernen der Sprache erschweren würden, was für ihre Integration in die Gesellschaft von zentraler Bedeutung ist. Sie sieht es als problematisch an, dass Menschen, die möglicherweise Vollzeit arbeiten, ohne die finanzielle Unterstützung bei Teilzeitkursen Schwierigkeiten haben könnten, diesen Angeboten nachzukommen.

Die Entscheidung fällt in eine ohnehin kritische Zeit, während Ottawa plant, die Regeln für die Zuteilung von temporären Arbeitskräften zu verschärfen, was die Integration zusätzlicher Einwanderer noch komplizierter gestaltet. Der Premierminister von Québec, François Legault, betonte, dass es entscheidend sei, die Anzahl temporärer Arbeitskräfte zu reduzieren, um die französische Sprache zu schützen und zu fördern.

Die Ankündigung der Regierung hat somit nicht nur bei den Lehrinstitutionen, sondern auch bei den Einwanderern Besorgnis ausgelöst, wobei die Auswirkungen dieser Entscheidung, insbesondere in Kombination mit den geplanten Änderungen auf federaler Ebene, noch abzuwarten bleiben.

Für mehr Details zu dieser Thematik verweisen wir auf einen ausführlichen Bericht auf news.dayfr.com.

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