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Preise für Weizennebenprodukte stürzen ab – Was bedeutet das für die Mühlen?

Schlechte Nachrichten für die französische Meunerie: Die Ernte 2024 bringt nicht nur eine Flut an wertlosen Weizen-Nebenprodukten, sondern auch sinkende Preise und steigende Konkurrenz im Futtermarkt – Experten warnen vor drastischen Folgen für die gesamte Branche!

Aktuell sieht sich die französische Mehlindustrie einem signifikanten Problem gegenüber, das die Handhabung von Nebenprodukten aus der diesjährigen Weizenernte betrifft. Claude Gagnol, Leiter der Getreide- und Einkaufssektoren bei Limagrain Ingrédients, äußerte sich während eines Webinars am 3. Oktober 2024 zu diesen Herausforderungen und wies darauf hin, dass etwa 20 % der produzierten Nebenprodukte aus der Mehlherstellung stammen, wobei der Großteil, nämlich 16 %, aus Kleie besteht, die hauptsächlich in der Tierernährung Verwendung findet.

Trotz der Bemühungen der Lagerhäuser, die Auswirkungen auf die Qualität der Weizenernte zu minimieren, stellt die in diesem Jahr beobachtete Qualität einen weiteren Druck auf die Branche dar. Gagnol erklärte, dass ein Verlust von drei Punkten im Proteingehalt (PS) auch mit einem Rückgang des Mühlenoutputs von 1 bis 2 % einhergeht. Diese Situation führt zu einer erhöhten Menge an Kleie, die zusätzlich aus deklassiertem Weizen resultiert. Trotz dieser Mengensteigerung bleibt die Nachfrage nach solchen Produkten stabil oder zeigt sogar einen leichten Rückgang, was die Lage weiter kompliziert.

Auswirkungen auf den Markt

Infolge der gestiegenen Verfügbarkeit an Kleie und anderen Nebenprodukten sinken die Preise, was es den Unternehmen erschwert, diese Rohstoffe rentabel zu vermarkten. Laut Gagnol sind die Preisschwankungen oft an die Rohweizenpreise gekoppelt, die selbst stark variieren können. Die Mehlindustrie hat keine Möglichkeit, diese Verluste einfach auszugleichen, da die Preise für Mehl ebenfalls nicht beliebig ansteigen können, um die geringeren Einnahmen zu kompensieren.

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Ein zusätzliches Problem ergibt sich aus dem vorübergehenden Stillstand eines bedeutenden Amidindustriemühlenbetriebs, der kürzlich durch einen Brand lahmgelegt wurde. Gagnol erläuterte, dass die weniger verarbeiteten Mehlprodukte, die dieser Betrieb herstellte, momentan durch größere Mengen an hochverarbeiteten Mehlen ersetzt werden müssen, die wiederum andere Nebenprodukte generieren. Dies könnte die Situation auf dem Markt für diese Produkte weiter belasten.

Die Kombination aus steigenden Produktionsmengen und stagnierender Nachfrage stellt für die Branche eine ernstzunehmende Herausforderung dar. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Mehlindustrie in Frankreich Anpassungen vornehmen muss, um der enormen Konkurrenz und den schwankenden Preisen gerecht zu werden, wie auch in einem aktuellen Bericht von www.lafranceagricole.fr skizziert.

Daher bleibt abzuwarten, wie sich die Marktbedingungen entwickeln werden, insbesondere mit Blick auf die bevorstehenden Ernten und mögliche Änderungen in der Tierernährungsindustrie, die beide einen direkten Einfluss auf die Machbarkeit der Mehlproduktion und die Vermarktung ihrer Nebenprodukte haben werden.

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Raphaëlle Borget

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