In Odenthal steht die energetische Sanierung von gemeindeeigenen Gebäuden an, mit dem Ziel, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen. Idealerweise sollen auch die Schulen, Verwaltungsgebäude und anderen kommunalen Einrichtungen zu diesem ambitionierten Vorhaben beitragen. Judith Benecke, die Amtsleiterin für Planung, stellte im Umweltausschuss die strategische Vorgehensweise zur energetischen Renovierung vor, die jedoch aufgrund des Ressourcenmangels auf Widerstand in der Politik stieß.
Das Schulzentrum ist hierbei besonders relevant, da es laut Benecke den höchsten Energieverbrauch innerhalb der kommunalen Nicht-Wohngebäude aufweist. Über die Hälfte, genau 52 Prozent, des gesamten Energieverbrauchs, beläuft sich auf starke 309.000 Euro jährlich. Während die Grundschulen 20,7 Prozent und die Verwaltungsgebäude 13,3 Prozent des Verbrauchs ausmachen, bleibt das Schulzentrum der größte Energiefresser.
Details zur energetischen Sanierung
Die sanierungsbedürftigen Punkte umfassen neben der Gebäudedämmung auch die Modernisierung der Heizungsanlagen und die Umrüstung auf energiesparende LED-Beleuchtung. Besondere Priorität hat die Kesselanlage der Zweifachturnhalle, die bald ersetzt werden muss. Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit dem allgemeinen Zustand der Heizungsanlagen, der ebenfalls eine entscheidende Rolle spielt. Die Frage, welche Heizungsalternativen zu den bisherigen Öl- und Gasheizungen gewählt werden, ist dabei von Bedeutung.
Der grobe Fahrplan zur Sanierung erstreckt sich bis 2045 und sieht verschiedene Bauprojekte in einem zeitlichen Rahmen vor. So soll die Grundschule Blecher bereits 2026 in Angriff genommen werden, gefolgt von anderen Gebäuden wie der Schule Eikamp und dem Bürgerbüro. Lüftungs- und Heizsysteme in mehreren Einrichtungen sollen sukzessive modernisiert werden. Dies zeigt den Willen, nicht nur die Energieeffizienz zu verbessern, sondern auch den Verwaltungsapparat auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die Verbesserung der Energieeffizienz wird nicht nur zukünftige Kosteneinsparungen mit sich bringen, sondern auch die Umweltbelastungen verringern.
Politische Unterstützung und Herausforderungen
Im Umweltausschuss stieß der vorgeschlagene Plan jedoch auf gemischte Reaktionen. Während die CDU das „häppchenweise“ Vorgehen unterstützte, äußerten Politiker der SPD Bedenken hinsichtlich der Dimensionierung und der langfristigen Kosten. Besonders kritisch wurde die Notwendigkeit zusätzlicher Stellen betrachtet, die zum Erfolg des Projekts unerlässlich scheinen. SPD-Politikerin Stefanie Rudolph-Tieke bezeichnete die Planung als zu komplex und kostspielig. Ihr Vorschlag war eine effizientere Vorgehensweise, wie sie in Leverkusen praktiziert wird.
Ein weiteres zentrales Anliegen, das viele Politiker beschäftigte, bestand in der Frage der Finanzierung. Bisher war kein klarer finanzieller Rahmen für die geplanten Sanierungsmaßnahmen skizziert, was zu Sorgen über die leergefegten Gemeindekassen führte. Bürgermeister Robert Lennerts gab jedoch zu verstehen, dass eine umfassende Kostenschätzung in naher Zukunft zu erwarten sei, wobei er einen Betrag im zweistelligen Millionenbereich für das Schulzentrum schätzte. CDU und Grüne unterstützen den Fahrplan, während SPD und FDP gegen ihn stimmten.
Die Diskussion über die energetische Sanierung von Odenthal ist somit nicht nur ein Spiegelbild der aktuellen politischen Herausforderungen, sondern auch ein bedeutender Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung in der Gemeinde. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Planungen weiter konkretisieren und ob die Gemeinde die notwendigen finanziellen Mittel für die ambitionierten Vorhaben aufbringen kann. Für weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.rundschau-online.de.
